Wechseljahre

Hormonpflaster statt Tabletten

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Die Hormonersatztherapie in den Wechseljahren ist umstritten, da sie das Risiko für Thrombosen und kardiovaskuläre Ereignisse steigern kann. Forscher haben nun herausgefunden, dass eine Therapie mit transdermalen Pflastern in geringer Wirkstoffdosierung das Risiko für Schlaganfälle scheinbar nicht erhöht. Das geht aus einer Studie amerikanischer und deutscher Wissenschaftler hervor, die im British Medical Journal erschienen ist.

Für die Untersuchung wurden Daten von 870.000 Frauen im Alter von 50 und 79 Jahren ausgewertet. Darunter hatten 15.700 zwischen 1987 und 2006 einen Schlaganfall erlitten. Die Wissenschaftler analysierten, in welchem Zusammenhang der Insult mit der Einnahme von Medikamenten mit ausschließlich Östrogenen oder Gestagenen, einer Kombination der beiden Hormone oder den Wirkstoff Tibolon (Liviella) gestanden hat.

Das Risiko für Schlaganfälle ist laut Studie abhängig von Dosis, Dauer und Art der Anwendung: Während das Risiko bei der Einnahme oraler Östrogene um 35 Prozent und bei Östrogen-Gestagen-Präparaten um 24 Prozent erhöht ist , bergen Hormondosen unter 50 Mikrogramm pro Tag, die als transdermale Pflaster angewendet werden, keine Insultgefahr. Allerdings: Steigt die Dosis, nehmen die Schlaganfälle zu. Bei der oralen Applikation ist das Risiko dagegen nicht dosisabhängig und steigt erst, wenn die Präparate länger als ein Jahr eingenommen werden.

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