Australien

Studie: Homöopathie nicht besser als Placebo

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Berlin -

Die Debatte um Homöopathie ist ein Evergreen. Australische Wissenschaftler sind nun zu der Erkenntnis gelangt, dass es keine handfesten Belege dafür gibt, dass Homöopathie besser wirkt als ein Placebo. Das australische National Health and Medical Research Council (NHMRC) hatte mehr als 1800 Studien zur Wirksamkeit von Homöopathie gesichtet, 225 davon wurden in die Untersuchung einbezogen.

Diese Studien lieferten keine Beweise dafür, dass Homöopathie einer Placebotherapie überlegen war oder einem Vergleich mit anderen Behandlungen standhalten könnten, so das NHMRC. Untersuchungen, in denen die Homöopathie ein gutes Ergebnis erzielte, wurden von den australischen Wissenschaftlern als minderwertig beurteilt: schlechte Qualität, zu kleine Teilnehmerzahlen, schwaches Studiendesign, schlechte Durchführung.

NHMRC-Chef Professor Dr. Warwick Anderson wies darauf hin, dass allen medizinischen Behandlungen und Eingriffe belastbare Studien zugrunde gelegt werden sollten. Es gebe aber keinen Beleg dafür, dass Homöopathie besser als Placebo wirke.

Er warnte insbesondere davor, Homöopathie einzusetzen, wenn es um die Behandlung von schweren oder chronischen Krankheiten gehe: „Menschen, die die Homöopathie wählen, können ihre Gesundheit aufs Spiel setzen, wenn sie gleichzeitig Therapien ablehnen oder Behandlungen verzögern, deren Wirksamkeit belegt ist.“ Menschen, die den Einsatz von Homöopathie in Erwägung ziehen, sollten sich zuerst von einem registrierten Heilpraktiker beraten lassen und sich in der Zwischenzeit an ihre verordneten Behandlungen halten.

Der Bericht stellt fest, dass weder Asthma- noch Angst-Patienten bessere Therapieergebnisse erzielen, wenn sie sich mit homöopathischen Mitteln behandeln lassen. Auch bei Kopfschmerzen, Migräne, Warzen, Erkältung und Durchfall bei Kindern wirke Homöopathie nicht besser als herkömmliche Medizin, so das NHMRC.

„Es wird Leute geben, die unsere Untersuchung für eine Verschwörung des Establishments halten", sagte Paul Glasziou, Vorsitzender der Homöopathie-Arbeitsgruppe des NHMRC. Er hoffe aber, dass es vernünftige Menschen gebe, die sich nun überlegten, ob sie diese Substanzen weiterhin verkaufen, einnehmen oder fördern wollen.

In einem offenen Brief reagierte der Verein australischer Homöopathen auf die Studie: Homöopathie habe eine mehr als 200-jährige Geschichte, allein in Australien würden rund eine Million Menschen auf Homöopathie setzen, in Indien mehr als 100 Millionen. Man müsse die Wahlfreiheit der Patienten respektieren.

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