Männern, die regelmäßig Schmerzmittel zu sich nehmen, droht einer Studie zufolge Schwerhörigkeit. Besonders betroffen sind demnach Personen unter 60 Jahren, die immer wieder Paracetamol, Acetylsalicylsäure oder andere nicht-steroidale Antiphlogistika (NSAIDs) verwenden. US-Wissenschaftler hatten untersucht, welche anderen Faktoren als Lärm und Alter das Hörvermögen beeinflussen. Die Ergebnisse sind im Fachmagazin „The American Journal of Medicine“ erschienen.
Der Untersuchung zufolge birgt vor allem die regelmäßige Einnahme von Paracetamol bei den unter 50-Jährigen die Gefahr, schwerhörig zu werden: Deren Risiko ist im Vergleich zu Personen, die das Analgetikum nur gelegentlich einnehmen, um 99 Prozent erhöht. Bei Männern zwischen 50 und 59 Jahren ist das Risiko immerhin noch um 38 Prozent erhöht; bei Personen, die älter als 60 Jahre sind, um 16 Prozent.
Auch beim Gebrauch von NSAIDs ist das Risiko für Hörschäden abhängig vom Alter: Während es zwischen 50 und 59 Jahren bei 32 Prozent liegt, ist es bei Männern unter 50 Jahren doppelt so hoch. In der Gruppe der über 60-Jährigen liegt es der Studie zufolge bei 16 Prozent. Für Acetylsalicylsäure konnten die Forscher ein ototoxisches Risiko von 33 Prozent bei Männern unter 60 Jahren ausmachen. Bei älteren Menschen konnte der Zusammenhang zwischen häufiger Einnahme von ASS und Schwerhörigkeit nicht hergestellt werden.
Für die Langzeituntersuchung wurden 26.000 Männer alle zwei Jahre über einen Zeitraum von 18 Jahren unter anderem zum Schmerzmittel-Gebrauch und zum Hörvermögen befragt. Die Studie wurde unter Leitung von Wissenschaftlern der Universität Harvard erstellt.
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