BfR-Bewertung

Hochdosiertes Vitamin D: Mehr Schaden als Nutzen

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Berlin -

Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) hat untersucht, ob die Einnahme hoher Dosen Vitamin D und Vitamin K2 aus Nahrungsergänzungsmitteln mit gesundheitlichen Risiken einhergeht. Das Ergebnis: Die Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln mit 4.000 IE Vitamin D ist nicht nur nicht nötig, sondern kann langfristig auch die Gesundheit beeinträchtigen.

Dass Vitamin D im Körper eine entscheidende Rolle spielt, ist unumstritten. Das Multitalent in an verschiedenen Stoffwechselvorgängen, der Bildung von Proteinen und der Steuerung von Genen beteiligt. Vor allem im Winter – wenn nicht ausreichend Sonnenlicht für die körpereigene Bildung vorhanden ist – greifen Kund:innen zu Nahrungsergänzungsmitteln. Doch nicht für jede/n ist die Substitution sinnvoll. Außerdem sollte nicht nach dem Motto „viel hilft viel“ verfahren werden, denn die hochdosierte Einnahme über einen längeren Zeitraum kann mit gesundheitlichen Schäden einhergehen.

Weniger ist mehr – und sicher

Wer Vitamin D supplementieren möchte, sollte auf NEM mit bis zu 20 μg Vitamin D – entspricht 800 Internationalen Einheiten – pro Tag setzen. In dieser Dosierung sind auch bei langfristiger Einnahme keine körperlichen Schäden zu befürchten. Hochdosierte Präparate sollten nur unter ärztlicher Kontrolle angewendet werden. Das zeigt auch die aktuelle Bewertung des BfR. Hochdosierte Nahrungsergänzungsmittel mit 100 µg beziehungsweise 4000 IE oder mehr je Tagesdosis sind für eine ausreichende Versorgung nicht nötig.

„Wer solche Mittel langfristig einnimmt, riskiert gesundheitliche Beeinträchtigungen“, sagt Dr. Karen Ildico Hirsch-Ernst. „In einigen klinischen Studien wurde durch die tägliche Gabe von 100 Mikrogramm Vitamin D über längere Zeit im Vergleich zur Kontrolle eine stärkere Abnahme der Knochendichte bei älteren Frauen, eine Erhöhung des Sturzrisikos sowie eine Verschlechterung der Herzfunktion bei herzkranken Menschen beobachtet.“

Vitamin D-Vergiftung nicht ausgeschlossen

Wird Vitamin D in exzessiven Mengen aufgenommen, kann es zu einer Vitamin-D-Vergiftung kommen. Symptome sind eine Hypercalcämie, die sich in Müdigkeit, Muskelschwäche, Übelkeit, Herzrhythmusstörungen und Gewichtsverlust äußert. Längerfristig sind Nierensteinen und Nierenverkalkung bis hin zu einer irreversiblen Abnahme der Nierenfunktion möglich.

Kein Zusatznutzen durch Vitamin K2

Nahrungsergänzungsmittel mit hochdosiertem Vitamin-D sind in Kombination mit Vitamin K2 kombiniert erhältlich. Weil noch nicht ausreichend geklärt ist, wie sich eine Interaktion auswirkt, ist derzeit keine zuverlässige Risikobewertung der Kombination möglich. „Die Behauptung, dass Vitamin K2 bei gleichzeitig hoher Vitamin D-Aufnahme das Risiko einer Gefäßverkalkung senkt, ist wissenschaftlich nicht belegt“, stellt das BfR klar. Außerdem sei der ein Nutzen durch die Kombination nicht belegt. Die maximale Zufuhr von Vitamin K2 pro Tag liegt laut BfR bei 25 µg täglich.

Das Fazit: „Hochdosierte Nahrungsergänzungsmittel mit Vitamin D helfen gesunden Menschen nicht, können in Einzelfällen aber schaden.“

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