Begleiterkrankungen

HIV-Subtyp erhöht Demenz-Risiko APOTHEKE ADHOC, 01.09.2009 15:07 Uhr

Berlin - 

Aids-Patienten, die mit dem Subtyp D des HI-Virus infiziert sind, entwickeln im Vergleich zu anderen HIV-Patienten überdurchschnittlich häufig eine Demenz. Zu diesem Ergebnis kommen Wissenschaftler der Johns-Hopkins-Universität in Baltimore. Wie die Forscher in der Fachzeitschrift „Clinical Infectious Diseases“ berichten, könnte der Subtyp verstärkt zu Entzündungen und Schädigungen im Gehirn führen.

Die Neurologen hatten mit 60 Aids-Patienten im fortgeschrittenen Krankheitsstadium in einer Klinik in Uganda verschiedene neurologische und psychologische Tests durchgeführt, um Gedächtnis und geistige Leistungsfähigkeit zu überprüften. 33 Patienten waren mit dem Subtyp A infiziert, von ihnen zeigten sieben Patienten Symptome einer Demenz, also 24 Prozent. Neun Patienten waren mit Subtyp D infiziert, acht von ihnen beziehungsweise 89 Prozent litten unter Demenz.

„Dieser dramatische Unterschied war für uns sehr überraschend“, sagte der Studienleiter. „Wenn Ähnliches in ganz Schwarzafrika gelten würde, könnte durch HIV verursachte Demenz eine der häufigsten Demenzformen weltweit sein.“ Allerdings seien die Ergebnisse noch als vorläufig anzusehen und müssten in weiteren Studien überprüft werden.

Unter den HI-Viren zählt der Subtyp D neben A und C in den afrikanischen Ländern südlich der Sahara zu den häufigsten Erscheinungsformen. In den USA ist Typ B verbreitet. Verschiedene Subtypen werden außerdem mit einem schnelleren oder langsameren Ausbruch der Immunschwächekrankheit in Verbindung gebracht.