Alzheimer

Hirnliga: Demenz bleibt unheilbar dpa, 11.01.2011 15:26 Uhr

Frankfurt/Main - 

Die Hirnliga, die Interessenvertretung der deutschen Alzheimer-Forscher, hat die Hoffnung auf ein Medikament gegen Demenz gedämpft. Bei einem Symposium in Frankfurt sprachen die Experten von „Ernüchterung“. Bislang kann der Verlauf von Alzheimer nur verzögert werden. Medikamente zur Heilung oder zur Verhinderung der Krankheit sind den Experten zufolge nicht in Sicht.

„Ich glaube nicht, dass wir das Rätsel in zehn Jahren gelöst haben“, sagte Professor Dr. Harald Hampel von der Goethe-Universität in Frankfurt. Dazu seien die Ursachen der Krankheit zu komplex. Der Blick richte sich nun verstärkt darauf, Alzheimer früh zu erkennen und vorzubeugen - etwa durch gesunde Ernährung sowie geistige und körperliche Fitness.

Die Hirnliga kritisierte die Probleme bei der Versorgung der Alzheimer-Patienten. Die Betroffenen fielen in die Lücke zwischen Kranken- und Pflegeversicherung. Viele Fälle würden nicht erkannt oder nicht behandelt. „Betriebswirtschaftlich ist es für eine Krankenkasse nicht sinnvoll eine Behandlung zu bezahlen, deren Nutzen die Pflegekasse hat“, sagte der Präsident der deutschen Alterspsychiater, Professor Dr. Hans Gutzmann. Auch der Blick der Ärzte auf ihr Budget führe zu einem „Durchwinken von Patienten aus der Praxis ins Heim“.