Mammakarzinom

HET erschwert Früherkennung

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Eine Hormonersatztherapie kann die Überlebenschancen von Brustkrebs-Patientinnen verringern. Das zeigen neue Auswertungen der Langzeitstudie der „Women's Health Initiative“. Den Forschern zufolge kann die Hormonbehandlung die Erkennung eines Tumors verzögern.

Insgesamt wurden die Daten von 12.788 beobachteten Frauen ausgewertet, die entweder eine Östrogen-Gestagen-Kombination oder Placebo erhalten hatten. Dabei habe die Hormonbehandlung jährlich bei 0,42 Prozent der Frauen zu invasiven Brustkrebstumoren geführt, im Vergleich zu 0,34 Prozent in der Placebo-Gruppe.

Bei den behandelten Frauen seien die Lymphknoten zum Zeitpunkt der Krebsdiagnose wesentlich häufiger bereits in Mitleidenschaft gezogen gewesen als in der Placebo-Gruppe (23,7 Prozent zu 16,2 Prozent). Lymphknotenbefall ist ein Zeichen für ein weiter fortgeschrittenes Stadium der Erkrankung. Die Krebsdiagnose wurde damit bei behandelten Frauen später gestellt als bei den Patientinnen, die Placebo erhalten hatten.

Die Zahl der Todesfälle bei den behandelten Frauen war doppelt so hoch wie bei denen ohne Hormontherapie (0,03 Prozent im Vergleich zu 0,01 Prozent). Das bedeutet, dass es pro 10.000 erkrankter Frauen 2,6 beziehungsweise 1,3 Todesfälle gab. In der seit elf Jahren laufenden Studie wird damit zum ersten Mal ein Zusammenhang zwischen der Behandlung mit einer Kombination aus Östrogen und Gestagen und der Sterblichkeit hergestellt.

Die behandelten Frauen hatten 0,625 Milligramm Östrogene sowie 2,5 Milligramm Medroxyprogesterone-Acetat pro Tag oder ein Placebo erhalten. Die Ergebnisse sind im Medizinjournal „JAMA“ erschienen.

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