Risikofaktor

Herztod genetisch bedingt dpa, 23.03.2009 16:24 Uhr

München/Essen - 

Bestimmte Genvarianten können das Risiko für Herzrhythmusstörungen und für plötzlichen Herztod erhöhen. Diese Genvarianten beeinflussen die elektrische Aktivität des Hermuskels, teilte das Helmholtz-Zentrum München mit. Die Erkenntnisse könnten helfen, bei Patienten mit entsprechender Veranlagung frühzeitig mit Therapien zu beginnen.

Die Wissenschaftler hatten für ihre Studie die Elektrokardiogramme (EKG) von mehr als 15.000 Patienten aus Deutschland, Italien und den USA ausgewertet. Nach Angaben des Helmholtz-Zentrums wurde bei der Untersuchung das Hauptaugenmerk nicht auf einzelne Gene gelegt, sondern auf das gesamte Erbgut.

Demnach erhöht sich das Risiko, an Herzrhythmusstörungen zu erkranken oder am plötzlichen Herztod zu sterben, durch die individuelle Konstellation im Erbgut im Zusammenspiel mit anderen Risikofaktoren wie Medikamenten oder Sauerstoffunterversorgung (Ischämie).

„Im Gegensatz zum Studium einzelner Gene bietet der genomweite Ansatz völlig neue Anhaltspunkte für die Erforschung so verbreiteter Krankheitsbilder wie dem plötzlichen Herztod“, sagte Professor Dr. Thomas Meitinger, Institutsdirektor des Helmholtz-Zentrums. Nun sollen weitere Untersuchungen stattfinden, um die Erkenntnisse über den Zusammenhang von genetischen Risikofaktoren und plötzlichem Herztod zu vertiefen.