Die kardiovaskulären Nebenwirkungen von Celecoxib (Celebrex) nehmen mit steigender Dosis zu. Das haben US-amerikanische Wissenschaftler bei der Auswertung von sechs Studien mit insgesamt knapp 8000 Probanden festgestellt, in denen die Gabe des Cox-2-Hemmer gegen Placebo verglichen worden war. Die Ergebnisse wurden online in dem Fachmagazin „Circulation“ veröffentlicht.
Bei Patienten, die mit einer zweimal täglichen Dosis von 400 Milligramm Celecoxib behandelt worden waren, erhöhte sich das Risiko für Herzinfarkt oder Schlaganfall um das dreifache. Wurden 200 Milligramm Wirkstoff zweimal täglich verabreicht, verdoppelte sich das kardiovaskuläre Risiko. Bei einer einmal täglichen Einnahme von 400 Milligramm Celecoxib erhöhte sich das Risiko um 10 Prozent.
Patienten mit einer geringen kardiovaskulären Vorbelastung gibt die Auswertung dem Studienleiter Dr. Scott Solomon zufolge eine gewisse Sicherheit. Risikopatienten empfiehlt der Wissenschaftler dagegen, eine möglichst niedrige Dosis des Antiphlogistikums einzunehmen.
In Deutschland ist Celebrex in den beiden Dosierungen 100 und 200 Milligramm auf dem Markt, die Tageshöchstdosis beträgt 400 Milligramm. Als weiterer Vertreter der Cox-2-Hemmer hat Arcoxia (Etoricoxib) vom Hersteller MSD hierzulande die Zulassung.
Die einst vielversprechende Wirkstoffgruppe hat eine negative Karriere hinter sich: Derzeit ist Pfizers Celebrex der einzige in den USA zugelassene Cox-2-Hemmer. 2004 wurde das vielfach genutzte Medikament Vioxx (Rofecoxib) von Merck & Co. wegen schwerer Nebenwirkungen vom Markt genommen. Im vergangenen Jahr hat Novartis mit Prexige (Lumiracoxib) Rückschläge erleiden müssen: Nach Todesfällen wurde das Medikament zuerst zurückgerufen; anschließend wurden dem Präparat in vielen Ländern die Zulassung entzogen.
APOTHEKE ADHOC Debatte