Herzmedikamente

Diovan: Comeback mit Sacubitril?

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Berlin -

Ein Prüfpräparat von Novartis könnte ein neuer Blockbuster in der Behandlung von Herzinsuffizienz werden. LCZ696, ein Angiotensin-Rezeptor-Neprilysin-Inhibitor (ARNi), hat in den Studien deutlich besser abgeschnitten als der ACE-Hemmer Enalapril. Das Prüfpräparat vereint zwei Wirkstoffe: den Angiotensin-Antagonisten Valsartan und Sacubitril, einen Neprilysin-Hemmer, der auch als AHU-377 bezeichnet wird.

Im März 2014 hatte Novartis eine Studie vorzeitig beendet, nachdem der primäre Endpunkt bereits erreicht worden war. An der randomisierten, doppelblinden Phase-III-Studie nahmen knapp 5800 Männer und Frauen im Alter von durchschnittlich 64 Jahren teil, die an Herzinsuffizienz mit reduzierter Ejektionsfraktion (HF-REF) litten.

Während der Studie verstarben in der Enalapril-Gruppe 20 Prozent, in der LCZ696-Gruppe waren es 17 Prozent. Demnach reduzierte das Prüfpräparat das kardiovaskulär bedingte Sterberisiko um 20 Prozent.

Zudem verringerte LCZ696 die Krankenhausaufenthalte aufgrund von Herzinsuffizienz um 21 Prozent und das Gesamtmortalitätsrisiko um 16 Prozent. Insgesamt zeigte sich eine Risikosenkung von 20 Prozent – ein kombinierter Wert, der sich aus kardiovaskulär bedingten Todesfällen und Krankenhausaufenthalten wegen Herzinsuffizienz zusammensetzt.

Zudem setzten Patienten, die LCZ696 erhielten, die Studienmedikation seltener wegen Nebenwirkungen ab als Patienten, die Enalapril erhielten (10,7 und 12,3 Prozent). Die LCZ696-Gruppe litt stärker an Hypotonie und nicht schwerwiegenden Angioödemen, aber weniger an Nierenfunktionsstörungen, Hyperkaliämie und Husten als die Enalapril-Gruppe.

LCZ696 wird zweimal täglich in Tablettenform eingenommen. Es reduziert offenbar die Belastung des insuffizienten Herzens. Die Wirkstoffkombination stärkt die schützenden neurohormonellen Systeme des Herzens (NP-System). Gleichzeitig erhöht es die Menge der vorhandenen natriuretischen und anderen endogenen vasoaktiven Peptiden und hemmt das Renin-Angiotensin-Aldosteron-System (RAAS).

Ende 2014 will Novartis die Marktzulassung für die USA und Anfang 2015 für die EU beantragen. Mit dem Präparat könnte Novartis sein Geschäft mit Herz-Kreislauf-Medikamenten stärken. Mit dem Patentablauf von Diovan verlor der Konzern 2012 sein umsatzstärkstes Präparat. 2012 brachen die Verordnungszahlen laut Arzneimittelverordnungsreport um 76 Prozent auf 220.000 Verordnungen ein. Die Kosten für die Kassen lagen mit 17.5 Millionen Euro um 77 Prozent unter denen des Vorjahres.

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