Die Heilungschancen bei Prostatakrebs haben sich in den vergangenen Jahrzehnten fast verdoppelt. Entscheidend sei die frühzeitige Entdeckung, sagte einer der Chefärzte der Martini- Klinik am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE), Professor Dr. med Hans Heinzer. Rund 80 Prozent der Prostatakarzinome werden dort inzwischen in einem lokal begrenzten Stadium behandelt. Die Heilungschance beträgt dann 90 Prozent. Bei späterer Diagnose mit einem lokal fortgeschrittenen Tumor bleiben nur 50 Prozent tumorfrei.
Es gebe aber auch Fortschritte für Patienten, die nicht geheilt werden können. „Wir haben Therapien, die Zeit und Lebensqualität verschaffen.“ Wichtig seien zudem intensive Beratungen vor der Operation. Ausführliche Informationen machten es leichter, „psychisch mit der Situation zurechtzukommen“.
Bei einer nervenschonenden Entfernung der Prostata könnten heute in vielen Fällen Potenz und Kontinenz erhalten werden, sagte Heinzer. Er appellierte an alle Männer, spätestens im Alter von 45 Jahren erstmals zur Prostata-Vorsorgeuntersuchung zu gehen. Dabei sei der PSA-Test die einzig verlässliche Methode. Dieser werde im Rahmen einer Vorsorge von den Krankenkassen nicht bezahlt und koste etwa 30 Euro. Im Gegensatz zur alleinigen rektalen Untersuchung könne ein Karzinom aber in einem sehr frühen Stadium erkannt werden.
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