Arzneimittelsicherheit

Hautreaktionen unter Intelence APOTHEKE ADHOC, 19.10.2009 16:38 Uhr

Berlin - 

Bei der HIV-Therapie mit Intelence (Etravirin) kann es zu schweren Nebenwirkungen kommen. In einem Rote-Hand-Brief berichtet der Hersteller Jannssen-Cilag über Fälle toxischer epidermaler Nekrolyse (TEN), darunter einem mit letalem Ausgang. Außerdem ist bei Patienten das so genannte DRESS-Syndrom - Hautausschläge mit Eosinophilie und systemischen Symptomen - aufgetreten.

Bei Verdacht auf einen schweren Ausschlag oder Überempfindlichkeitssymptomen muss Intelence sofort abgesetzt werden. Ansonsten könne es zu lebensbedrohlichen Reaktionen kommen, so der Hersteller. Der Nicht-Nukleosidische Reverse-Transkriptase-Inhibitor (NNRTI) wurde vor einem Jahr von der europäischen Arzneimittelagentur EMEA zur Behandlung von HIV-1 bei antiretroviral vorbehandelten erwachsenen Patienten zugelassen. Die Behandlung erfolgt in Kombination mit einem geboosterten Proteaseinhibitor und anderen antiretroviralen Medikamenten.

Bei der TEN, auch Lyell-Syndrom genannt, handelt es sich um eine Überempfindlichkeitsreaktion auf Arzneimittel mit Rötung und Blasenbildung, bei der sich die Epidermis von der Haut ablösen kann. Das DRESS-Syndrom ist durch Ausschlag, Fieber sowie Erschöpfung, Muskel- und Gliederschmerzen charakterisiert. Die Symptome treten in der Regel drei bis sechs Wochen nach Beginn der Therapie auf.