Demenz

Handystrahlen gegen Alzheimer

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Handystrahlen haben in einem US-Labor bei Mäusen Alzheimer verhindert - und bei bereits erkrankten Tieren das Hirnleiden gelindert. Über dieses überraschende Ergebnis berichten Mediziner der University of South Florida im Fachblatt „Journal of Alzheimer's Disease“. Wie die Effekte ausgelöst wurden, sei noch nicht genau bekannt, schreiben die Mediziner. Dennoch halten sie ihre Ergebnisse auch für den Menschen für relevant.

Die Wissenschaftler hatten knapp 100 Mäuse in ihre Tests einbezogen. Die meisten davon waren „Modell-Mäuse“ für Alzheimer, also genetisch veränderte Tiere, in deren Gehirn sich die typischen Ablagerungen des Peptids Beta-Amyloid bilden. Die Mäuse saßen in Käfigen, die um eine Antenne gruppiert waren. Sie sandte eine für Mobiltelefone übliche elektromagnetische Strahlung mit einer Frequenz von 918 Megahertz aus - jeweils für zweimal eine Stunde täglich, sieben bis neun Monate lang. Die Dosis von 0,25 Watt pro Kilogramm habe jener entsprochen, die bei ans Ohr gehaltenem Handy auf das menschliche Gehirn einwirke, berichten die Mediziner.

Bei jungen, noch nicht erkrankten Tieren bildeten sich - anders als normalerweise - während des Versuchs keine Beta-Amyloid-Plaques im Gehirn. Verhaltenstests machten deutlich, dass die kognitiven Fähigkeiten der Tiere vollständig erhalten blieben. Bei älteren Tieren mit Alzheimer stellten die Mediziner fest, dass sie bei Leistungstests nach der mehrmonatigen Bestrahlung ebenso gut abschnitten wie völlig gesunde Mäuse. Im Hirn fanden sich weniger Ablagerungen.

Es sei anzunehmen, dass die Ergebnisse auch für den Menschen relevant seien, betonen die Forscher. Möglicherweise ergebe sich eine neue, effektive Alzheimer-Therapie. Die Ursache der Effekte müsse allerdings noch weiter erforscht werden. Nachgewiesen sei bisher nur, dass sich die Temperatur des Gehirns von Alzheimer-Mäusen im Versuchsverlauf leicht erhöhte. Der Temperaturanstieg unterstütze möglicherweise die Ablösung der schädlichen Ablagerungen, nehmen die Forscher an.

Dass die möglichen positiven Effekte der Handystrahlung auf das Gedächtnis bislang verborgen blieben, könnte ihnen zufolge daran liegen, dass es noch keine Langzeitstudien dazu gegeben habe.

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