Afstyla: Faktor VIII von CSL Nadine Tröbitscher, 21.11.2016 14:46 Uhr
Die Europäische Arzneimittelagentur (EMA) hat Afstyla (Ionoctocog alfa) von CSL Behring positiv bewertet. Folgt die EU-Kommission, kann das Medikament für die Prophylaxe und Behandlung von Blutungen bei Patienten mit Hämophilie A eingesetzt werden. Das Arzneimittel kann als Infusion oder Injektion verabreicht werden.
Afstyla soll als Pulver in 250, 500, 1000, 1500, 2000, 2500 und 3000 I.E. erhältlich sein. Ionoctocog alfa ersetzt den fehlenden einkettigen rekombinierten Humanfaktor VIII, der Gerinnungsfaktor wird für eine Hämolyse benötigt. Der Wirkstoff schützt und kontrolliert Blutungen und kann bei Operationen für alle Altersgruppen eingesetzt werden.
Wie der langkettige rekombinierte Faktor VIII bindet Ionoctocog alfa an den Willebrand Faktor (VWF). VWF spielt als Trägerprotein des Blutgerinnungsfaktors VIII eine wichtige Rolle bei der Blutstillung.
Faktor VIII wird vom Körper in der Leber gebildet und zirkuliert dann in einer inaktiven Form im Blutkreislauf, gebunden an den VWF. Kommt es zu einer Verletzung der Blutgefäße, wird Faktor VIII aktiviert, trennt sich vom VWF und beteiligt sich an der Blutgerinnung. Faktor VIII interagiert mit Faktor IX und setzt die Blutgerinnungskaskade in Gang. Ist das Glykoprotein im Körper erhöht, kann es zu Venenthrombosen kommen.
Andere rekombinante Gerinnungsfaktoren sind etwa Recombinate/Advate (Moroctocog alfa, Baxter), Kogenate/Helixate NexGen/Kovaltry (Octocog alfa, Bayer) und Refacto (Moroctocog alfa, Pfizer).