Schweinegrippe

H1N1: Tod durch Lungenschäden dpa, 23.12.2009 14:17 Uhr

New York - 

Um herauszufinden, warum einige Menschen an der Schweinegrippe sterben, haben brasilianische Mediziner 21 verstorbene Patienten detailliert obduziert. Alle seien an schweren Lungenschäden gestorben, allerdings ließen sich drei Verläufe der Krankheit unterscheiden, berichten die Wissenschaftler im „American Journal of Respiratory and Critical Care Medicine“.

Bei Menschen, die an einer Herzkrankheit oder Krebs litten, sei es häufig zu einer tödlichen Folgeinfektion mit Bakterien gekommen, so die Mediziner. Zusätzlich zu einer antiviralen Therapie sei deshalb bei solchen Patienten auch eine antibakterielle Therapie nötig, zudem sei eine vorsorgliche künstliche Beatmung zu empfehlen.

Studien hatten bereits gezeigt, dass Patienten mit tödlichem Infektionsverlauf vor allem an Atemschwierigkeiten litten, während bei anderen Erkrankten meist Fieber, Husten und Muskelschmerzen die stärksten Symptome sind. 16 der untersuchten Opfer, die zwischen einem und 68 Jahren alt waren und im Juni und Juli an der Schweinegrippe gestorben waren, litten unter Vorerkrankungen - etwa Herzproblemen oder Krebs.

Bei der Analyse von Lungengewebe wurden drei histologische Befunde unterschieden: die weitläufige Schädigung der Lungenbläschen, ein lokales Absterben entzündeten Gewebes und Blutungen in den Bronchien. Zudem wiesen die Mediziner nach, dass bei einigen Patienten in der Lunge massiv Zytokine ausgeschüttet worden waren. Diese Proteine wiesen auf eine überschießende Reaktion des Immunsystems hin, die den tödlichen Verlauf der Infektion mitverursache, so die Mediziner.