Schweinegrippe

H1N1: Risiko bei jungen Menschen APOTHEKE ADHOC, 13.10.2009 12:12 Uhr

Berlin - 

Der Schweinegrippeerreger H1N1 löst vor allem bei jungen Menschen teils schwere Krankheitszustände aus. Das berichten kanadische Wissenschaftler vom Health Sciences Centre in Winnipeg im Fachmagazin Jama (Journal of the American Medical Association). Für die Untersuchung wurden Daten aus Intensivstationen verschiedener kanadischer Krankenhäuser ausgewertet. Dort gab es zwischen April und August dieses Jahres 168 Fälle mit bestätigter oder wahrscheinlicher Schweinegrippe. Der Altersdurchschnitt der eingewiesenen Fälle lag bei 32 Jahren.

Jeder dritte Patient war unter 18 Jahre alt. Etwa jeder fünfte Betroffene starb an den Folgen der Infektion. Fast ein Drittel der behandelten Patienten litt zusätzlich an einer Grunderkrankung wie chronischen Atemwegsproblemen, Übergewicht, Diabetes oder Bluthochdruck.

Die Auswertungen ergaben, dass vier von 100 an Schweinegrippe Erkrankten wegen Hypoxie oder multiplem Organversagen auf die Intensivstation eingewiesen worden waren. Fast jeder Patient litt unter Fieber und Atemwegsproblemen. Über Schwäche und Myalgien klagte je etwa die Hälfte der Erkrankten. Acht von zehn Patienten mussten künstlich beatmet werden.

„Unsere Daten deuten darauf hin, dass sich schwere Krankheitsverläufe und Sterblichkeit auf Grund der momentanen Pandemie in relativ gesunden Jugendlichen und Erwachsenen zwischen zehn und 60 Jahren häufen“, so die Studienverfasser. Die Pandemie ähnele der Spanischen Grippe von 1918. Auch damals infizierten sich vorwiegend jüngere Menschen an dem Erreger H1N1. Das steht im Gegensatz zur saisonalen Influenza, die vorwiegend bei älteren Menschen zu Komplikationen führen kann.