Schweinegrippe

H1N1-Impfung war effektiv

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Die Schweinegrippe-Impfung hat in der vergangenen Saison effektiv geschützt. Das schließen Forscher aus der Analyse von Patientendaten aus sieben europäischen Ländern. Die Effektivität lag bei 72 Prozent. Die Abschätzung sei wegen der geringen Fallzahlen allerdings relativ unsicher, schreiben die Wissenschaftler im Fachjournal „PLoS Medicine“.

Die Forscher hatten im Auftrag des Europäischen Seuchenkontrollzentrums ECDC in Kopenhagen den Impfstatus von knapp 3000 Europäern ausgewertet, die im Winter 2009/2010 mit grippeähnlichen Symptomen zum Arzt gegangen waren. Etwa 2000 dieser Patienten hatten keine Schweinegrippe, bei 918 wurde dagegen tatsächlich das H1N1-Virus nachgewiesen. Die meisten untersuchten Fälle stammten aus Frankreich, weitere aus Ungarn, Spanien, Portugal, Irland, Italien und Rumänien.

Von den 1984 Patienten ohne Schweinegrippe waren 185 gegen das Pandemievirus geimpft, das entspricht 9,3 Prozent. Wäre die Impfung völlig ohne Wirkung gegen H1N1, wäre in der Gruppe der Schweinegrippepatienten dieselbe Impfquote zu erwarten. Unter den Patienten mit nachgewiesener H1N1-Infektion waren aber nur 12 Geimpfte, entsprechend 1,3 Prozent.

Unter Berücksichtigung mehrerer Begleitfaktoren kamen die Forscher auf eine geschätzte Impfstoffeffektivität von 72 Prozent. Bei Patienten unter 65 Jahren lag sie bei 78 Prozent, bei Personen ohne chronische Erkrankungen bei 73 Prozent. Die wahre Effektivität liegt den Wissenschaftlern zufolge sehr wahrscheinlich zwischen 31 und 89 Prozent. Daher raten die Autoren zur vorsichtigen Interpretation ihrer Daten.

Dennoch betonen sie ein weiteres Ergebnis: Die Impfung gegen die saisonale Grippe hat im vergangenen Winter kaum gegen die Schweinegrippe gewirkt. Rechnerisch kommen die Forscher hier auf einen Schutz von nur etwa 10 Prozent.

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