USA

Gürtelrose: Shingrix empfohlen

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Berlin -

Das Beratungskomitee für Impfstoffe der US-Arzneimittelagentur (FDA) hat einstimmig die Zulassung für die Herpes-zoster-Vakzine Shingrix (GSK) empfohlen. Der rekombinante Totimpfstoff könnte dem bislang einzigen zugelassenen Gürtelrose-Impfstoff Zostavax (MSD) Konkurrenz machen.

Das Risiko einer Gürtelrose-Infektion nimmt mit höherem Alter zu. Gefährdet sind vor allem Personen ab 50 Jahren. MSD hat bereits seit September 2013 einen Impfstoff am Markt. Zostavax (abgeschwächte Lebendviren) soll dem Ausbruch und den damit verbundenen Komplikationen vorbeugen. Die Ständige Impfkommission (STIKO) sprach sich vor Kurzem jedoch gegen eine Standardimpfung aus. Die Bewertung der vorliegenden Daten zu Wirksamkeit, Schutzdauer und Sicherheit könne nicht zu einer Empfehlung führen, hieß es. Denn: Das Risiko, an Herpes zoster zu erkranken, nimmt im Alter zu – die Wirksamkeit des Impfstoffes jedoch ab.

Die Expertenkommission veröffentlichte dazu folgende Zahlen: Für Personen im Alter zwischen 50 und 59 Jahren ist die Wirksamkeit mit etwa 70 Prozent am höchsten, diese fällt auf etwa 41 Prozent im Alter von 70 bis 79 Jahren und liegt ab Jahren bei etwa 20 Prozent. Ob geimpft wird, muss eine individuelle Nutzen-Risiko-Bewertung ergeben.

Shingrix konnte das Beratungskommitee in puncto Wirksamkeit und Sicherheit überzeugen. Die Zulassung wird für Oktober erwartet. Die Vakzine kombiniert ein Antigen, ein Glykoprotein E und ein Adjuvans-System, AS01B. Analysten trauen der Vakzine ein Umsatzpotential von mehr als 1,6 Milliarden US-Dollar zu. Zostavax brachte MSD im vergangenen Jahr 685 Millionen Dollar ein. GSK hat auch bei der Europäischen Arzneimittelagentur (EMA) einen Antrag auf Zulassung gestellt.

Seit Längerem ist ein Zusammenhang zwischen Gürtelrose und Windpocken bekannt. Der erste Kontakt mit dem Erreger Varizella zoster findet meist im Vorschulalter durch eine Tröpfcheninfektion statt. Nach etwa zwei Wochen entsteht ein juckender Ausschlag auf der Haut. Sind die Windpocken überstanden, wandern die Viren in die Hirnnerven und Nervenwurzeln des Rückenmarks. In den Nervenknoten verbleiben sie in einer Art „Schlaf“. Werden sie durch Stress, UV-Strahlung, ein schwaches Immunsystem oder durch das erreichte höhere Alter reaktiviert, entsteht eine Gürtelrose.

Im Gegensatz zu den Windpocken tritt die Reinfektion lokal begrenzt auf. Betroffen können Hautstellen an Brust, Bauch, Rücken oder Kopf sein. Besonders gefährlich kann es werden, wenn die Viren in Auge oder Ohr eine Gürtelrose hervorrufen. Ein Zoster ophthalmicus kann Sehstörungen bis zur Erblindung zur Folge haben. Ein Zoster oticus kann Gesichtslähmungen verursachen.

Zu Beginn der Erkrankung fühlen sich die Betroffenen schwach, abgeschlagen und nur selten fiebrig. Auf der Haut sind meist noch keine Symptome sichtbar, dennoch spüren die Patienten brennende Schmerzen oder eventuell Juckreiz. Erst einige Tage später zeigt sich die Rose durch Rötung und Bläschen, die einzeln oder in Form von Rosetten auftreten können. Die Bläschen platzen, verkrusten und das Virus zieht sich wieder zurück und kann Narben oder eine Pigmentierung hinterlassen. Auch die Nervenschmerzen können über eine längere Zeit andauern. Behandelt wird lokal mit Lösungen oder Salben, die einen austrocknenden Effekt haben und systemisch mit Virustatika wie Aciclovir, Valaciclovir sowie Brivudin.

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