Rheumatoide Arthritis

GSK: Zulassungsstudien für Otilimab

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Berlin -

GlaxoSmithKline (GSK) hat die Phase-III-Studien für Otilimab gestartet: Der Antikörper soll in Zukunft eine Therapie für Patienten mit mittelschwerer bis schwerer rheumatoider Arthritis (RA) darstellen, die auf disease-modifying anti-rheumatic drugs (DMARDs) oder gezielte Therapien nur unzureichend angesprochen haben.

Das Fortschreiten von Otilimab in die Phase III folgt den Ergebnissen der Phase-II-Studie „Baroque“, die im Oktober 2018 veröffentlicht wurden. Die Studie verglich die Wirksamkeit von Otilimab in den Dosierungen 22,5 mg, 45 mg, 90 mg, 135 mg oder 180 mg in Kombination mit MTX mit Placebo bei 222 Patienten mit aktiver mittelschwerer RA. „Unsere Phase-II-Daten zeigten einen ermutigenden klinischen Nutzen bei Patienten, die mit Otilimab behandelt wurden. Die einzigartigen Phase-III-Studien, die in Absprache mit den Aufsichtsbehörden entwickelt wurden, werden uns helfen, zu verstehen, wie dieses potenzielle neue Arzneimittel geeigneten Patienten mit rheumatoider Arthritis zugutekommen kann“, sagt Dr. Hal Barron von GSK.

Das neue, klinische Phase-III-Programm trägt den Namen „ContRAst“: Es handelt sich dabei um das erste Phase-III-Programm für RA, welches direkte Vergleiche mit den aktuellen Therapien zieht. In der Studie wird Otilimab mit Tofacitinib, einem Janus-Kinase-Hemmer (JAK) und Sarilumab, einem Interleukin-6-Rezeptorblocker (Anti-IL6) verglichen. Das Programm umfasst ein breites Spektrum schwer zu behandelnder Patienten, die auf die derzeit verfügbaren Behandlungen nicht ausreichend angesprochen oder diese nicht vertragen haben.

Es umfasst drei Zulassungsstudien und eine Langzeit-Verlängerungsstudie: „contRAst-1“ vergleicht Otilimab mit Placebo und Tofacitinib in Kombination mit Methotrexat (MTX) über einen Zeitraum von 52 Wochen bei etwa 1500 bis 1700 Patienten mit mittelschwerer bis schwer aktiver RA, die nur unzureichend auf MTX ansprechen. „contRAst-2“ hingegen vergleicht Otilimab mit Placebo und Tofacitinib, alle in Kombination mit herkömmlichen synthetischen DMARDs. Über 52 Wochen werden ungefähr 1500-1800 Patienten mit mittelschwerer bis schwer aktiver RA, die auf synthetische DMARDs oder biologische DMARDs nur unzureichend reagiert haben, beobachtet.

„contRAst-3“ setzt sich mit dem Vergleich von Otilimab und Sarilumab in Kombination mit konventionellen synthetischen DMARDs über einen Zeitraum von 24 Wochen auseinander. Teilnehmer sind zwischen 500 und 600 Patienten mit mittelschwerer bis schwer aktiver RA, die auf biologische DMARDs oder JAK-Inhibitoren keine oder nur unzureichende Reaktionen zeigen. Um die Wirksamkeit und Sicherheit von Otilimab für einen Zeitraum von bis zu vier Jahren weiter zu bewerten, können Patienten, die die Zulassungstudie beendet haben, an der Verlängerungsstudie „contRAst-X“ teilnehmen. Der primäre Endpunkt für die zulassungsrelevanten Studien ist der Anteil der Patienten, die in Woche zwölf die Kriterien des American College of Rheumatology (ACR20) erfüllen. Zu den wichtigsten sekundären Endpunkten zählen der CDAI-Score (Clinical Disease Activity Index), der HAQ-DI-Score (Health Assessment Questionnaire Disability Index) und die Schmerzen gegen Placebo, Tofacitinib oder Sarilumab. Das klinische Programm wird in 32 Ländern weltweit durchgeführt.

Otilimab ist ein humaner, monoklonaler Antikörper, der den Granulozyten-Makrophagen-Kolonie-stimulierenden Faktor (Anti-GM-CSF) hemmt. Es handelt sich dabei um ein Protein, welches eine zentrale Rolle bei der Entstehung von Immunerkrankungen spielt. Der GM-CSF nimmt Einfluss auf die Makrophagen und führt zu Entzündungen, Gelenkschäden und Schmerzen. Otilimab neutralisiert die biologische Funktion des GM-CSF, indem es die Wechselwirkung von GM-CSF mit seinem Zelloberflächenrezeptor blockiert. Otilimab ist derzeit noch nicht zugelassen.

Rheumatoide Arthritis ist eine chronische, systemisch-entzündliche Erkrankung: Sie macht sich durch Schmerzen, Gelenkschwellungen, Steifheit oder Gelenkzerstörung mit Behinderung bemerkbar. Weltweit sind etwa 24,5 Millionen Menschen betroffen. Trotz der Verwendung von DMARDs, welche als Eckpfeiler der Behandlung angesehen werden und für die Methotrexat der Goldstandard darstellt, reagiert ein erheblicher Teil der Patienten entweder nicht oder nur unzureichend. Es besteht daher ein Bedarf an wirksameren Behandlungen mit alternativen Wirkmechanismen.

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