Nikotinabhängikeit

GSK kauft Impfstoff für Raucher APOTHEKE ADHOC, 18.11.2009 14:28 Uhr

Berlin - 

Der britische Pharmakonzern GlaxoSmithKline (GSK) will sein Sortiment zur Raucherentwöhnung erweitern: Neben den frei verkäuflichen transdermalen Pflastern und Lutschtabletten NiQuitin und dem rezeptpflichtigen Zyban (Bupropion) soll bald auch ein Impfschutz gegen die Nikotinsucht zum Sortiment gehören. GSK hat sich die Exklusivrechte am Phase-III-Kandidaten Nicvax der US-Firma Nabi Biopharmaceuticals gesichert.

Nicvax regt die Bildung von Antikörpern an, die im Blutkreislauf an Nikotin binden. Der Komplex ist zu groß, um die Blut-Hirn-Schranke zu passieren. Daher kann Nikotin nicht die entsprechenden Rezeptoren im Gehirn aktivieren, und das durch verschiedene Neurotransmitter ausgelöste positive Gefühl beim Rauchen unterbleibt. Nach Angaben von Nabi könne das Vakzin den Rückfall bei Personen, die das Rauchen aufgegeben haben, verhindern.

40 Millionen US-Dollar (rund 17 Millionen Euro) will GSK für Nicvax zahlen. Dafür erhält der Konzern die exklusiven Rechte für die weltweite Vermarktung sowie die weitere Entwicklung von Präparaten auf Basis von Nicvax. Nabi hat Anspruch auf die Zahlung von weiteren 500 Millionen Dollar, wenn das Produkt bestimmte Meilensteine in der Entwicklung und dem Verkauf erreicht. Der Deal soll im ersten Quartal 2010 abgeschlossen werden.

Der Impfstoff befindet sich in der klinischen Entwicklung. Den Vereinbarungen zufolge wird Nabi die Kosten der derzeit laufenden Studien tragen. GSK wird dann die Zulassung, die Studien der Phase IV und die Vermarktung finanzieren.