Vektorvirenimpfstoff

Großbritannien lässt AstraZeneca-Impfstoff zu

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Berlin -

Großbritannien hat den Corona-Impfstoff der Universität Oxford und des Pharmakonzerns AstraZeneca zugelassen. Die britische Aufsichtsbehörde für Arzneimittel (MHRA) habe dem heimischen Vakzin eine Zulassung erteilt, gab das Gesundheitsministerium in London am Mittwoch bekannt.

Großbritannien hat den Vektorvirenimpfstoff von AstraZeneca zugelassen. Damit steht nach dem Biontech/Pfizer-Vakzin in dem Land ein weiteres Präparat zum Impfen bereit. Der Vektor-Impfstoff ChAdOx1 nCoV-19 (AZD1222) wurde auf Basis eines Adenovirus entwickelt und wurde seit Ende Juni in Brasilien am Menschen erprobt. Der Impfstoff wurde in Zusammenarbeit mit der oxford University entwickelt.

Geringere Wirksamkeit als mRNA-Impfstoff

Das Mittel hatte in Studien eine geringere Wirksamkeit aufgewiesen als der bereits zugelassene Impfstoff von Biontech und Pfizer, kann allerdings bei Kühlschranktemperaturen gelagert werden und ist deutlich günstiger. In Großbritannien sollen bereits am 4. Januar die ersten Impfungen stattfinden, wie Gesundheitsminister Matt Hancock mitteilte. Es sei „brilliant, das Jahr 2020 mit einem solchen Moment der Hoffnung zu beenden“, so Hancock.

Die bisherigen Studiendaten zeigten, dass das Vakzin sicher sei. Nach der Gabe zweier Dosen bietet der Impfstoff einen Schutz von etwa 70 Prozent gegen die Erkrankung, schreibt das Team um Andrew Pollard von der Universität Oxford im Fachblatt „The Lancet“. Bei spezieller Dosierung könnte die Wirksamkeit dem Konzern zufolge womöglich noch deutlich höher liegen. Zeitweise waren Zweifel am Studiendesign und der hohen Wirksamkeit des Impfstoffs aufgekommen. Der schwedisch-britische Konzern hatte daher zusätzliche Untersuchungen durchgeführt.

Anders als die Vakzine der Mainzer Firma Biontech und des Pharmakonzerns Pfizer sowie der US-Firma Moderna gehört das britisch-schwedische Präparat nicht zu den mRNA-Impfstoffen. Der von Astrazeneca eingesetzte Wirkstoff AZD1222 beruht auf der abgeschwächten Version eines Erkältungsvirus von Schimpansen. Es enthält genetisches Material eines Oberflächenproteins, mit dem der Erreger Sars-CoV-2 an menschliche Zellen andockt. Das Mittel wirkt zweifach: Es soll sowohl die Bildung von spezifischen Antikörpern als auch von T-Zellen fördern - beide sind für die Immunabwehr wichtig.

Am 2. Dezember erhielt der Impfstoff von Biontech und Pfizer die Zulassung in Großbritannien. Damit bekamen die Briten früher grünes Licht für einen Corona-Impfstoff als die EU und die USA. Für den Biontech/Pfizer-Impfstoff ergaben umfangreiche Testreihen nach Angaben der Unternehmen eine Wirksamkeit, die einen 95-prozentigen Schutz vor der Krankheit Covid-19 bietet. Das Vakzin funktioniere über alle Altersgruppen und andere demografische Unterschiede hinweg ähnlich gut und zeige praktisch keine ernsten Nebenwirkungen, teilten die Firmen nach Abschluss letzter Analysen mit. Der Impfschutz bei Menschen, die über 65 Jahre alt sind, liege bei über 94 Prozent.

Großbritannien ist eines der am schwersten von der Pandemie betroffenen Länder in Europa. Beinahe 80.000 Menschen sind dort bereits mit oder an Covid-19 gestorben. Die Zahl der Neuinfektionen nahm zuletzt drastisch zu. Am Dienstag wurden 53.000 neue Fälle gemeldet.

 

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