Grippeimpfstoffe

Sanofi Pasteur: Fokus auf Rabattverträge Julia Pradel, 19.10.2013 09:29 Uhr

Fokus auf Rabattverträgen: Sanofi Pasteur MSD liefert derzeit nur Zehnerpackungen Vaxigrip. Foto: Elke Hinkelbein
Berlin - 

Bei Sanofi Pasteur klappt die Lieferung von Grippeimpfstoffen immer noch nicht reibungslos: Der Impfstoff Intanza war bislang nicht verfügbar, Vaxigrip-Einzelpackungen können nicht mehr geliefert werden. Der Hersteller hat seinen Fokus auf die Vaxigrip-Zehnerpackungen und die Erfüllung der Rabattverträge gelegt. Alles andere hat eine geringere Priorität.

Einzelpackungen von Vaxigrip konnten einer Sprecherin von Sanofi Pasteur zufolge vorbestellt werden. Alle Vorbestellungen seien beliefert worden. Darüber hinaus standen allerdings nur wenige Einzelpackungen zur Verfügung. Wer jetzt noch bestellen wolle, für den werde es schwierig, räumt die Sprecherin ein.

Mit der Auslieferung von Intanza beginnt Sanofi Pasteur in der kommenden Woche. „Das hat logistische Gründe“, erklärt die Sprecherin. Der intradermal zu applizierende Impfstoff sei eher ein Nischenprodukt. Durch die Injektion in die Haut soll besonders bei älteren Menschen mit geschwächtem Abwehrsystem die Immunantwort verbessert werden.

Laut Sanofi Pasteur ist Vaxigrip für den Sprechstundenbedarf lieferfähig. 80 Prozent des Impfstoffs seien schon ausgeliefert, die Rabattverträge könne man erfüllen. Der Hersteller versorgt Hamburg, Nordrhein-Westfalen und Schleswig-Holstein exklusiv. Außerdem hat Sanofi Pasteur in Baden-Württemberg, Bayern, Sachsen und Sachsen-Anhalt Ausschreibungen gewonnen. Die Rabattvereinbarungen haben für den Hersteller oberste Priorität: „Die Verträge zu erfüllen war das Wichtigste“, so die Sprecherin.

Auch bei Abbott konzentriert man sich auf die Rabattverträge: Der US-Konzern hatte bereits zu Beginn der Saison angekündigt, nicht voll lieferfähig zu sein. Daher wurden Bestellungen nur noch aus Teilen von Baden-Württemberg, Bayern und Sachsen-Anhalt entgegen genommen – Regionen, in denen Abbott Rabattverträge abgeschlossen hatte.

Von dem Engpass sind auch Ratiopharm und Stada betroffen, die ihren Impfstoff aus dem Abbott-Werk in den Niederlanden erhalten. Ratiopharm hat in Teilen Niedersachsens Ausschreibungen gewonnen. Stada hingegen hat keine Rabattvereinbarungen abgeschlossen.

Novartis startete verspätet in die Saison, weil dem Konzern zufolge Prüfreagenzien zu spät geliefert worden waren. In der zweiten Oktoberwoche konnte mit der Auslieferung von Begripal begonnen werden. Der Schweizer Pharmakonzern hat in Bremen, Thüringen und Teilen von Sachsen Ausschreibungen gewonnen.