Produktionsprobleme

Glaxo: Engpass bei Duac

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Berlin -

Das Aknepräparat Duac (Benzoylperoxid/Clindamycin) und weitere Topika von GlaxoSmithKline (GSK) können in den kommenden Tagen knapp werden: Weil in einem Werk in England die Produktion vorübergehend gestoppt werden musste, gibt es nun einen Lieferengpass. Besonders der Schnelldreher Duac ist davon betroffen.

Eine GSK-Sprecherin erklärt: „In einem unserer Werke in England wurde bei der Freigabekontrolle für ein Medikament, das nicht für den deutschen Markt bestimmt war, ein Problem festgestellt.“ Zur Aufklärung der Ursache sei die Produktion für alle Topika in diesem Werk vorübergehend gestoppt worden. Die Unterbrechung habe zu Lieferverzögerungen bei verschiedenen Arzneimitteln geführt, die sich derzeit regional unterschiedlich im Markt auswirken.

Engpässe kündigte GSK für das Akne Gel in den Packungsgrößen 30 und 60 g sowie das Gel mit 10 mg Clindamycin und 30 mg Benzoylperoxid pro Gramm an. Von dem Produktionsstopp sind laut GSK außerdem Altargo (Retapamulin), Isotrexin Gel (Isotretimoin/Erythromycin), Turixin Nasensalbe (Mupirocin) und einige Formen der topischen Kortikosteroide Dermoxin und Emovate (beide Clobetasol) betroffen.

Die im Handel befindlichen Produkte können GSK zufolge weiterhin abgegeben und verwendet werden. „Es gibt keine Anhaltspunkte dafür, dass Duac von den Problemen bei der Produktion betroffen war“, so die Sprecherin.

In dem Werk ist die Produktion derweil schon wieder angelaufen. „Es wird mit Hochdruck daran gearbeitet, möglichst bald wieder das normale Liefervolumen zu erreichen“, so die Sprecherin. Um den aktuellen Duac-Engpässen zu begegnen, empfiehlt GSK den Apothekern, „die Verfügbarkeit auch bei anderen Großhändlern zu prüfen und gegebenenfalls das Produkt dort zu beziehen“.

Die Sprecherin geht davon aus, dass Duac, „das mit höchster Priorität behandelt wird“, ab der zweiten Oktoberhälfte wieder in allen Formen verfügbar sein wird. Bei den übrigen Produkten könne es zum Teil noch etwas länger dauern, bis der Bedarf wieder in vollem Umfang gedeckt werden könne. Die Sprecherin betont, dass GSK geeignete Maßnahmen ergreifen werde, um eine ähnliche Situation in Zukunft zu vermeiden.

Duac wurde laut Arzneiverordnungsreport im vergangenen Jahr knapp 354.000 Mal auf Kassenrezept verordnet. Das Umsatzvolumen lag bei 10,3 Millionen Euro. Dermoxin/Dermoxinale wurden 172.000 Mal für insgesamt knapp 2 Millionen Euro verschrieben. Bei Isotrexin gab es 68.000 Verordnungen im Gesamtwert von 1,5 Millionen Euro, bei Turixin 53.000 Rezepte zu insgesamt 1,9 Millionen Euro.

Zuletzt hatten bei GSK Probleme in einem Werk in Belgien für Lieferengpässe gesorgt: Der Konzern hatte Ende 2013 bei Kontrollen die internen Qualitätskriterien nicht erreicht. Die Produktion des Kombinationsimpfstoffes gegen Masern, Mumps, Röteln und Varizellen sowie des Varizellen-Einzelimpfstoffes war daraufhin gestoppt und der Fehler gesucht worden.

Erst nachdem die AOK ihre Rabattverträge gekündigt und Kinderärzte vor massiven Impfproblemen gewarnt hatten, konnte die Auslieferung im Frühjahr wieder beginnen.

Anfang September war bekannt geworden, dass in dem GSK-Werk südlich der Hauptstadt Brüssel Dutzende Liter mit Polioviren verseuchter Flüssigkeit in eine Kläranlage geraten waren. Ein Mitarbeiter habe sich bei der normalerweise automatischen Reinigung eines Tanks vertan, hieß es. Das Risiko für die Bevölkerung sei äußerst gering: Die Viren seien nur stark verdünnt in die Umwelt gelangt, zudem seien praktisch alle Menschen in Belgien gegen Kinderlähmung geimpft. Die Kläranlage sei auch nicht an die Trinkwasserversorgung angeschlossen.

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