Untersuchung

Ginkgo-Tees können Allergien auslösen APOTHEKE ADHOC, 27.11.2008 15:17 Uhr

Berlin - 

Lebensmitteltees mit Ginkgo-Blättern enthalten einer Studie des Zentrallaboratoriums Deutscher Apotheker (ZL) zufolge häufig zu große Mengen Ginkgolsäuren. „Dem Verbraucher wird suggeriert, dass das Trinken eines Tees mit Ginkgo-Blättern positive Wirkungen auf die mentale Leistungsfähigkeit hätte. Die Tees enthalten nach unseren Untersuchungen aber große Mengen an potenziell gesundheitsschädlichen Ginkgolsäuren. Deshalb rate ich dringend von diesen Tees ab“, sagte Professor Dr. Manfred Schubert-Zsilavecz, wissenschaftlicher Leiter des ZL.

Wie die ABDA - Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände mitteilte, sind in Arzneimitteln mit Ginkgo-Extrakten die Mengen an Ginkgolsäuren vom Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) auf 5 ppm (parts per million) begrenzt. Das entspreche einer zulässigen Aufnahme an Ginkgolsäuren von höchstens 1,2 Mikrogramm pro Tag. Dieser Grenzwert sei bei allen vom ZL untersuchten Tees bereits durch eine Tasse Tee um das 40- bis 80-fache überschritten worden, so die ABDA. Ginkgolsäuren können unter anderem Allergien auslösen.

Ohnehin sei die Wirkung von Ginkgo in Tees umstritten, sagte ZL-Mitarbeiterin Dr. Mona Tawab gegenüber APOTHEKE ADHOC: „Wer die Wirkung von Ginkgo haben will, sollte standardisierte, hochwertige Arzneimittel einnehmen.“ Denn für Teemischungen, die in Drogerie- oder Supermärkten als Lebensmittel vertrieben werden, gelte die Obergrenze an Ginkgolsäure nicht, erklärte Tewab. „Kaum jemand weiß außerdem, ob er gegen Ginkgolsäure allergisch ist, weil diese spezifischen Substanzen nur sehr selten vorkommen“, sagte Tawab. Auch das Bundesinstituts für Risikobewertung beschäftigt sich einem Sprecher zufolge derzeit intensiv mit dem Thema Allergie auslösende Lebensmittel.