Immunsuppressiva

Geringer Zusatznutzen bei Belatacept

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Das Institut für Wirtschaftlichkeit und Qualität im Gesundheitswesen (IQWiG) spricht dem Immunsuppressivum Nulojix (Belatacept) des Pharmakonzerns Bristol-Myers Squibb (BMS) einen geringen Zusatznutzen zu. Belatacept kann nach Nierentransplantationen eingesetzt werden, um eine Abstoßung zu verhindern.

BMS hatte zwei relevante Studien vorgelegt und Belatacept mit Ciclosporin A verglichen. Die Arzneimittelprüfer untersuchten den Mehrwert von Belatacept bezogen auf zwei Patientengruppen: Dabei fanden die Prüfer einen Hinweis auf einen geringen Zusatznutzen von Belatacept bei Erwachsenen mit Transplantaten von Spendern, die nach sogenannten Standardkriterien ausgewählt waren. Bei ihnen traten schwerwiegende Nebenwirkungen seltener auf.

In Sachen „körperliche Gesundheit“ ergab sich ein statistisch signifikanter Hinweis zugunsten von Belatacept. Der Effekt reichte jedoch nicht, um von einem klinisch relevanten Unterschied auszugehen.* Nach Abwägung der Vor- und Nachteile kamen die Prüfer zu dem Schluss, dass bei Belatacept nur ein Hinweis auf einen geringen Zusatznutzen vorliegt. In einer weiteren Patientengruppe konnte dem Medikament jedoch kein Zusatznutzen nachgewiesen werden: Dabei handelt es sich um Patienten mit Transplantaten von Spendern, die nach sogenannten „erweiterten Kriterien“ ausgewählt worden waren.

Im Sommer 2011 hatten die US-Arzneimittelbehörde FDA und die Europäische Arzneimittelagentur EMA das Medikament zugelassen. Nach dem Votum des IQWiG muss nun noch der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) über den Zusatznutzen entscheiden. Folgt der Ausschuss der Dossierbewertung, kann BMS mit den Krankenkassen einen Preis für Belatacept aushandeln.

 

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* Anmerkung der Redaktion: In einer früheren Version dieses Artikels hatte es geheißen, bei Belatacept seien
Vorteile bei der Lebensqualität gefunden worden. Wir bitten, diesen Fehler zu entschuldigen.

 

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