Schmerztherapie

Gentherapie gegen Neuralgien

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Nervenschmerzen sind selbst mit starken Analgetika oft nur schwer therapierbar. Wissenschaftler der Universität Frankfurt suchen nun nach einer ursächlichen Therapie gegen neuropatische Schmerzen. Ziel ist es, einen Mangel des Proteins Progranulin auszugleichen. Nach Erkenntnissen der Forscher schützt das Protein Nervenzellen und unterstützt deren Heilung.

Um die Progranulin-Produktion zu erhöhen, soll das Gen für das Protein mit Hilfe von RNA-Viren in die Zelle geschleust werden. Die adeno-assoziierten Viren trage jeder Mensch in sich, erklärt die Leiterin der Studie, Professor Dr. Irmgard Tegener. Sie seien als Gentaxi geeignet, weil sie keinerlei bekannte Krankheiten führen würden. Zudem dringen die Viren bevorzugt in Nervenzellen ein. Hat das Virus das Gen in die Nervenzellen transportiert, kann es dort abgelesen und das heilende Protein verstärkt gebildet werden. Das Gen wird Tegener zufolge nicht in das Genom der Empfängerzelle integriert.

Nach ersten in-vitro-Tests wird die Gentherapie nun an Mäusen untersucht. Im Idealfall sollen die Tiere weniger Nervenschmerzen entwickeln. Mit ersten Ergebnissen rechnet Tegener in einem halben Jahr. Für Spekulationen darüber, ob die Gentherapie eines Tages bei Patienten mit neuropathischen Schmerzen eingesetzt werden kann, sei es aber noch zu früh.

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