Seit knapp einem Jahr verwalten Apotheken die Lieferausfälle bei Gentamicin-haltigen Ophthalmika. Eine Entspannung der Lage ist derzeit nicht in Sicht. Die vorübergehenden Engpässe dauern voraussichtlich bis in das Frühjahr 2025 an. Betroffen sind sowohl Mono- als auch Kombipräparate.
Gentamicin ist zugelassen zur Anwendung bei Infektionen des vorderen Augenabschnittes wie bakterielle Entzündungen der Bindehaut, der Hornhaut, der Lidränder und der Augenliddrüsen, wenn Gentamicin-empfindliche Erreger Auslöser sind.
Doch Gentamicin fehlt als Behandlungsoption und ist derzeit von Lieferengpässen betroffen. Einige Ausfälle könnten laut Liste des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) bald beendet sein, andere dauern hingegen bis ins nächste Jahr.
Dr. Gerhard Mann kann aufgrund von Produktionsproblemen Dexamytrex Augensalbe (Dexamethason/Gentamicinsulfat), Gent-Ophthal Augensalbe und Tropfen (Gentamicinsulfat) und Dexagent-Ophthal (Dexamethason/Gentamicinsulfat) voraussichtlich bis 30. April 2025 nicht liefern.
Ursapharm kann laut BfArM-Liste Gentamicin-POS (Gentamicinsulfat) Ende November wieder liefern. Dexa-Gentamicin soll voraussichtlich Ende Oktober zur Verfügung stehen.
Als Augentropfen kommen zur Behandlung einer unspezifischen bakteriellen Konjunktivitis Fluorchinolone wie beispielsweise Ofloxacin oder Makrolide wie Azithromycin infrage.
Im November vergangenen Jahres hatten Dr. Gerhard Mann und Dr. Robert Winzer Pharma Gentamicin-haltige Ophthalmika zurückgerufen. Der Grund: Untersuchungsergebnisse des Wirkstoffmikronisierers ergaben eine mögliche Verunreinigung des für die Herstellung verwendeten Wirkstoffes Gentamicinsulfat.
APOTHEKE ADHOC Debatte