Generikahersteller

Warten auf Novaminsulfon Lichtenstein

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Berlin -

Die gute Nachricht zuerst: Die Sanofi-Tochter Zentiva hat eine Lieferung Novaminsulfon Lichtenstein 100 ml bekommen. Die schlechte Nachricht ist allerdings, dass die Apotheken nach wie vor Schwierigkeiten haben, die Metamizol-Tropfen zu bekommen. Die Packungsgrößen 20 und 50 ml sind weiterhin gänzlich defekt.

Die Lieferengpässe bei Novaminsulfon Lichtenstein traten zuerst am 3. August bei den Größen 50 und 100 ml auf. Ursprünglich sollte bereits am 5. August neue Ware kommen; doch einen Tag darauf hatte die Sanofi-Tochter die Nichtverfügbarkeitsbescheinigung für die Packungsgrößen 50 und 100 ml bis zum 12. August verlängert.

Die Probleme dauerten offenbar länger als erwartet. Bereits in der ersten Mitteilung hatte Zentiva angekündigt, dass der Lieferengpass den ganzen August über anhalten könnte. Die Ursache will Zentiva nicht kommentieren. Derzeit werden die Tropfen an den Sanofi-Standorten in Frankfurt und Köln (Nattermann) produziert; außerdem gibt es einen Vertrag mit dem Lohnhersteller Amcapharm aus Rosbach.

Beim Großhandel war zunächst noch die Variante à 20 ml verfügbar, ab dem 11. August war auch dieses Präparat nicht mehr lieferbar. Alle drei Packungsgrößen sind somit zwischenzeitlich defekt. Den Apotheken bestätigt der Konzern die Lieferprobleme bei den beiden Kleinpackungen bis zum 22. August. Die Großpackung ist angeblich seit dem 16. August wieder lieferbar.

In den Apotheken ist davon allerdings noch nichts zu spüren. Das Präparat können sie nach wie vor nicht beim Großhandel bestellen. Bei Zentiva betont man aber, dass die Packung à 100 ml wieder verfügbar ist. Mit Blick auf die kleineren Packungen gibt man sich aber bedeckt und will keinen Termin nennen, an dem man wieder voll lieferfähig sein wird. Dass die Großpackung wieder lieferbar sei, solle aber als gutes Signal gewertet werden.

Laut Arzneiverordnungsreport wurde das Schmerzmittel 2013 rund 11,8 Millionen Mal verschrieben, ein Plus von 48 Prozent im Vorjahresvergleich. Der Zuwachs geht auf Rabattverträge zurück. Nach Ibuflam, das ebenfalls von Zentiva kommt, ist das Schmerzmittel damit die Nummer 2 im Verordnungsranking. Die Ausgaben der Kassen lagen bei 147 Millionen Euro, Rabatte nicht berücksichtigt.

Unter allen Metamozil-Anbietern hält Winthrop einen Anteil von fast 70 Prozent. Dahinter folgen Ratiopharm mit 3 Millionen Verordnungen, entsprechend 18 Prozent Marktanteil, und 1A Pharma mit 1,6 Millionen Verordnungen beziehungsweise knapp 10 Prozent. Hexal, AbZ und CT sowie die Altoriginale Novalgin (Sanofi) und Berlin-Chemie (Berlosin) sowie Medphano (Analgin) sind von untergeordneter Bedeutung. Insgesamt wurde der Wirkstoff rund 17 Millionen Mal verordnet, das entspricht 156 Millionen Tagestherapiedosen (DDD).

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