Argentinien

Geldstrafe für Glaxo dpa, 04.01.2012 12:53 Uhr

Buenos Aires - 

Der britische Pharmakonzern GlaxoSmithKline (GSK) ist von einem argentinischen Gericht zu einer Geldstrafe von einer Million Pesos (umgerechnet 180.000 Euro) verurteilt worden. Bei einer Impfstoffstudie an Kindern seien Unregelmäßigkeiten bei der Einverständniserklärung der Eltern festgestellt worden, hieß es im Urteilsspruch nach Angaben der Online-Ausgabe der Zeitung „Página/12“. GSK kündigte am Dienstag in Buenos Aires an, Berufung gegen das Urteil einzulegen.

Die Erklärungen seien von minderjährigen Eltern, von Großeltern, die nicht die entsprechende Berechtigung hatten, und auch von Analphabeten unterschrieben worden. Der Fall hatte in Argentinien Aufsehen erregt, weil 14 Babys aus armen Familien starben, die zwischen 2007 und 2008 an Studien von GSK für den Impfstoff Synflorix gegen Lungenentzündung und akute Ohrenentzündung teilgenommen hatten.

Die Nationale Verwaltung für Lebensmittel, Medikamente und Technologie (Anmat) veröffentlichte am Dienstag eine Erklärung, dass der Impfstoff „sicher“ sei und in über 80 Ländern bereits angewandt werde. Es seien jedoch Unregelmäßigkeiten in der Auswahl der Patienten bei der Entwicklung des Impfstoffes festgestellt worden.