Demenz

Gangstörungen zeigen Alzheimerrisiko APOTHEKE ADHOC, 17.07.2012 17:35 Uhr

Berlin - 

Probleme beim Gehen können auf einen Abbau der kognitiven Funktion und damit auf ein erhöhtes Alzheimerrisiko hinweisen. Dies zeigen aktuelle Studien, die auf der Internationalen Konferenz der gemeinnützigen US-Organisation Alzheimer's Association in Vancouver vorgestellt wurden. Der Zusammenhang zwischen Gangstörungen wie verlangsamter Schrittgeschwindigkeit oder variabler Schrittweise und kognitiven Funktionen könne Ärzten künftig helfen, den Verlauf der Krankheit zu beobachten, teilen die Forscher mit.

Schweizerische Wissenschaftler hatten von 2007 bis 2011 den Gang von mehr als 1100 Probanden analysiert. Die Forscher wiesen nach, dass das Gehen mit zunehmendem kognitiven Abbau langsamer und ungleichmäßiger wurde. Manche Gangveränderungen träten sogar auf, bevor der kognitive Abbau durch traditionelle Testverfahren entdeckt werden könne, so die Autorin der Studie.

Die Erkenntnisse werden unterstützt durch Forschungen von Wissenschaftlern aus Rotterdam. Sie hatten 1200 Personen ab 49 Jahren untersucht und erkannt, dass ein enger Zusammenhang zwischen der Kognition und dem Gang nach einem spezifischen Muster besteht. Die exakte Beziehung zwischen Alzheimer, dem Alter und dem Gehen ist allerdings noch nicht geklärt.

Unklar ist zudem, welche Gangkomponenten mit dem Abbau kognitiver Fähigkeiten in Verbindung gebracht werden können. US-Forscher haben bislang herausgefunden, dass Studienteilnehmer mit geringerer Schrittfrequenz, Geschwindigkeit und Schrittlänge einen wesentlich höheren Abbau der allgemeinen Kognitionsleistungen aufwiesen. Insgesamt wurde der Gang von 1300 Personen analysiert. Dies bestätigt auch eine Studie japanischer Wissenschaftler, die ergab, dass sich das Gehtempo entsprechend der Erhöhung der Demenzsymptome reduzierte.

Eine weitere Untersuchung von US-Wissenschaftlern zeigte schließlich, dass eine kontinuierliche Überprüfung des Ganges zu Hause bessere Ergebnisse lieferte als eine einmalige Messung. Bei einer einmaligen Messung gingen die Testteilnehmer oftmals schneller, sodass die Gehfähigkeiten überschätzt werden.