Lidogalen ist zu 5 und 30 g rezeptfrei erhältlich. Eine oberflächliche Anästhesie der Haut ist beim Legen von Venenkanülen, einer Venenpunktion oder schmerzhaften topischen Behandlungen angezeigt.

Lidocain ist ein Lokalanästhetikum vom Säureamidtyp, dessen Wirkung auf einer Hemmung des Natriumeinstromes an den Nervenfasern durch die Blockade der spannungsabhängigen Natriumkanäle beruht. Der pH-Wert beeinflusst die Wirksamkeit, denn diese ist im entzündeten Milieu vermindert. Die oberflächliche Betäubung tritt bereits nach fünf Minuten auf und kann bis zu 30 Minuten andauern.

Lokalanästhetika werden in der Apotheke jedoch nicht nur für medizinische Zwecke wie zur Katheterisierung oder vor Injektionen nachgefragt, sondern auch für kosmetische Anwendungen. Die lokal betäubenden Zubereitungen werden beispielsweise vor einem Permanent-Make-Up, Piercings oder Tätowierungen eingesetzt.

Lidocain ist in verschiedenen Zubereitungen auf dem Markt. Als Monopräparate können das 2-prozentige Xylocain-Gel (AstraZeneca) und Posterisan akut (Dr. Kade) genannt werden. Während Letzteres zur Behandlung von Hämorrhoiden, Analfisteln und Analfissuren angezeigt ist, dient Xylocain der Schleimhautanästhesie und als Gleitmittel, beispielsweise vor Intubation, Endoskopie oder Katheterisierung. Xylocain ist auch als Pumpspray zur dentalen Anwendung erhältlich.

Auf dem Markt sind auch Kombinationspräparate mit anderen Lokalanästhetika. Emla (AstraZeneca) und Anesderm (Pierre Fabre) enthalten eine Kombination aus Lidocain und Prilocain. Die apothekenpflichtigen Arzneimittel werden beispielsweise vor Impfungen, Blutabnahme, Lasertherapie oder kleinen chirurgischen Eingriffen wie der Entfernung von Muttermalen angewendet. Beide Produkte sind als Creme und im Set in der Kombination mit Pflastern erhältlich.

Verschreibungspflichtig ist hingegen die Kombination aus Lidocain und Tetracain, enthalten in Pliaglis (Galderma). Die Creme ist für Erwachsene zur dermalen Lokalanästhesie auf intakter Haut vor dermatologischen Eingriffen angezeigt.

Werden Lokalanästhetika unkontrolliert angewendet, können systemische Nebenwirkungen wie Herzrhythmusstörungen, Unruhe, Tremor, Krampfanfällen und Atemdepression möglich sein. Eine Anwendung unter Okklusionsbedingungen kann das Risiko für unerwünschte Arzneimittelwirkungen erhöhen.