Nach Meinung des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA) hat Rilpivirin sowohl als Monopräparat (Edurant) als auch in Kombination mit Emtricitabin und Tenofovir (Eviplera) einen geringen Zusatznutzen. Beide Präparate sind für Patienten zugelassen, die sich mit HIV-1 infiziert haben.
Rilpivirin ist indiziert für Patienten, die zum ersten Mal eine gezielte Therapie beginnen und deren Viruslast weniger als 100.000 Kopien/ml beträgt. Der G-BA hatte als zweckmäßige Vergleichstherapie für beide HIV-Medikamente Efavirenz in Kombination mit zwei Nukleosid/Nukleotidananaloga (Tenovoir/Emtricitabin oder Abacavi/Lamivudin) festgelegt. Da Rilpivirin allein und in Kombination besser verträglich war als andere HIV-Präparate, sieht der G-BA einen Beleg für einen geringen Zusatnutzen.
Bei der Bewertung des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) hatte das Kombinationspräparat allerdings nicht überzeugt. Auch für das Monopräparat hatte das IQWiG lediglich für Männer einen Beleg für einen Zusatznutzen gesehen – allerdings war dieser beträchtlich.
Die Hersteller Gilead und Janssen Cilag können sich jetzt auf die Verhandlungen mit den Krankenkassen vorbereiten. Janssen Cilag will bis zum Ende des Jahres auf einen Preis einigen.
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