Antidiabetika

G-BA: Nutzenbewertung für alle Gliptine

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Berlin -

Erstmals gibt der G-BA eine Nutzenbewertung für bereits auf dem Markt befindliche Arzneimittel in Auftrag: Das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) muss Sitagliptin, Vildagliptin und Saxagliptin sowie deren Kombinationen bewerten.

Anlass ist die bereits im März durchgeführte Nutzenbewertung von Trajenta (Linagliptin). Denn das Sozialgesetzbuch sieht vor, dass Arzneimittel geprüft werden können, die mit bereits bewerteten Arzneimitteln im Wettbewerb stehen. Da Anwendungsgebiet und pharmakologische Wirkung der Dipetidyl-Peptidase-Hemmer vergleichbar sind, sieht der G-BA eine Nutzenbewertung als angezeigt.

Durch die Prüfung der gesamten Gruppe sollen ungleiche Bedingungen in der Preisbildung verhindert werden: Seit Anfang 2011 werden Arzneimittel geprüft; auf der Basis des Votums werden die Preise verhandelt. Da die Hersteller bislang für Neueinführungen die Preise selbst festlegen konnten, soll auch der Bestandsmarkt den gleichen Bedingungen unterworfen werden.

Für Linagliptin konnte aus Sicht des G-BA kein Zusatznutzen belegt werden. Da es auch in den Preisverhandlungen zu keiner Einigung kam, hatten die Hersteller Boehringer Ingelheim und Eli Lilly das Präparat im April vom Markt genommen.

Sitaglipin ist als Januvia von Merck Sharp & Dohme (MSD) und als Xelevia von Berlin Chemie auf dem Markt. Vildagliptin wird als Galvus von Novartis und als Jalra von UCB vertrieben. Saxagliptin gibt es als Onglyza von Bristol-Myers Squibb (BMS) und AstraZeneca.

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