G-BA bescheinigt Simeprevir Zusatznutzen APOTHEKE ADHOC, 24.11.2014 18:38 Uhr
Der gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) hat über den Zusatznutzen von Olysio (Simeprevir) in Kombination mit Peginterferon alfa und Ribavirin entschieden. Der G-BA folgt in seinem Gutachten weitestgehend den Bewertungen des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG), das im September bereits ein Dossier zur frühen Nutzenbewertung des HCV-Proteasehemmers vorgelegt hatte. Ein Zusatznutzen besteht demnach, ist aber auf bestimmte Patientengruppen beschränkt.
Für Patienten mit Hepatitis-C-Viren (HCV) vom Genotyp 1, die unbehandelt waren oder nach zunächst erfolgreicher Therapie einen Rückfall hatten, gibt es laut G-BA, einen Hinweis für einen beträchtlichen Zusatznutzen.
Dies gilt nicht für Patienten vom Genotyp 4 mit erwähnten Merkmalen, bei ihnen fällt der Zusatznutzen laut G-BA gering aus. Für HIV-Koinfizierte und Non-Respondern vom Genotyp 4 fehlten verwertbare Daten um einen solchen überhaupt zu belegen.
Als zweckmäßige Vergleichstherapien wurden, je nach Patientenmerkmal, die Wirkstoffe Peginterferon alfa und Ribavirin verabreicht. Auch eine Triple-Therapie, bei der beide Wirkstoffe mit Proteasehemmern wie etwa Telaprevir kombiniert werden, kam zum Vergleich in Frage.
Simeprevir ist seit Mai 2014 in der EU zugelassen, es wird unter dem Handelsnamen Olysio von dem US-Pharmakonzern Johnson & Johnson (J&J) vertrieben.