Schlaganfall-Risiko signifikant erhöht

Fünf Bier pro Woche können zu viel sein

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Berlin -

Das Feierabendbierchen oder das gemütliche Glas Wein zum Abendessen bringen nicht nur die gewünschte Entspannung mit sich. Dauerhaft erhöhter Alkoholkonsum steigert signifikant das Risiko für einen Schlaganfall. Dabei sind vor allem junge Erwachsene betroffen.

Wird von üblichen Ausschankgrößen ausgegangen, liegt die Menge an Alkohol pro Glas für alle gängigen Getränke auf einem ähnlichen Niveau: zehn bis dreizehn Gramm. Eine kleine Flasche Bier mit 0,33 Liter und einem Alkoholgehalt von fünf Prozent, beinhaltet demnach etwa dreizehn Gramm reinen Alkohol. Trinken Erwachsene in der Woche rund fünf Flaschen mit je einem halben Liter Bier oder rund fünf Gläser Wein (0,2 l), dann erhöht der Konsum von etwa 100 Gramm pro Woche, das Schlaganfall-Risiko erheblich.

105 Gramm pro Woche sind zuviel

In einer neuen Studie mit Forscher:innen des Seoul National University College of Medicine konnte ein Zusammenhang zwischen einem erhöhten Alkoholkonsum und einem gesteigerten Schlaganfall-Risiko festgestellt werden. Veröffentlicht wurden die Ergebnisse in der Zeitschrift „Neurology“. Die Erhebung basiert auf Daten des koreanischen Nationalen Krankenversicherungsdienstes und untersuchte Teilnehmer:innen im Alter von 20 bis 39 Jahren. Zwischen 2009 und 2012 nahmen alle Personen an vier aufeinanderfolgenden jährlichen Gesundheitsuntersuchungen teil. Um den Alkoholkonsum bewerten zu können, vergaben die Forscher:innen für mäßig bis starken Konsum – was etwa 105 Gramm und mehr pro Woche entspricht– pro Jahr den Wert „eins“. Diese Werte wurden folglich für vier Jahre zusammengerechnet, wodurch das Ergebnis von null bis vier variieren konnte.

Alkoholkonsum minimieren kann Risiko senken

Innerhalb von sechs Jahren nach der Untersuchung traten bei 3153 von insgesamt 1.536.668 Teilnehmer:innen Schlaganfälle auf. Besonders auffällig war, dass Betroffene einen Alkoholbelastungswert von zwei, drei oder vier aufwiesen: Sie konsumierten also über zwei, drei oder vier Jahre hinweg mehr als 105 Gramm Alkohol pro Woche. Laut den Forscher:innen war diese Dosis-Wirkung-Beziehung vorrangig für sogenannte hämorrhagische Schlaganfälle zutreffend, verglichen mit einem Belastungswert von null. Der hämorrhagische Schlaganfall wird durch eine Hirnblutung ausgelöst. Den Ergebnissen nach, unterliegen vor allem junge Erwachsene mit höherem Alkoholkonsum einem erhöhten Risiko, einen Schlaganfall zu erleiden. Zum Schutz vor solchen Anfällen sollten vor allem junge Menschen laut Fachleuten den Alkoholkonsum gering halten. Da dieser weit verbreitet ist und als einer der wichtigsten modifizierbaren Risikofaktoren für Schlaganfälle gilt, sollte eine Strategie zur Prävention die Minimierung vom Genuss alkoholischer Getränke sein.

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