FSME-Impfstoffe

Novartis kann Encepur nicht liefern

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Berlin -

Der Pharmakonzern Novartis meldet erneut Lieferverzögerungen bei einem seiner Impfstoffe: Dieses Mal ist Encepur betroffen. Der Konzern geht davon aus, dass die Versorgung mit der Vakzine gegen Frühsommer-Enzephalitis (FSME) erst im Juli wieder hergestellt sein wird. Bis dahin können nur Restbestände ausgeliefert werden.

Ursache für die Lieferprobleme ist Novartis zufolge eine geringere Ausbeute an FSME-Viren und damit Antigen, das für die Herstellung benötigt wird. Bereits im November sei am Produktionsstandort in Marburg festgestellt worden, dass Encepur nicht wie geplant lieferbar sein werde. Man habe daraufhin umgehend die zuständigen Behörden informiert.

In Deutschland ist neben Encepur nur FSME-Immun von Baxter zugelassen. 2011 lag der Umsatz mit den Impfstoffen IMS Health zufolge bei 98 Millionen Euro, gemessen am Abgabepreis der Hersteller und ohne Rabatte. Davon entfielen 87 Millionen Euro auf Kassenrezepte, der Rest auf die privaten Krankenversicherungen und Selbstzahler.

Baxter geht davon aus, bis zum Wiedereintritt von Novartis genügend Impfstoffe liefern zu können. Man habe für Deutschland mehr Impfstoffe zur Verfügung gestellt, sodass ausreichende Mengen vorhanden seien, sagt eine Konzernsprecherin. Eine Bevorratung mit Impfstoffen sei nicht nötig.

In Baden-Württemberg hatte Novartis die Ausschreibung über FSME-Impfstoffe in den Losgebieten Nord- und Südbaden gewonnen. Einem Baxter-Sprecher zufolge gibt es nun eine Zusatzvereinbarung mit der AOK: Demnach kann Baxter bis zum Markteintritt von Novartis dessen Losgebiete versorgen.

Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt die FSME-Impfung für Personen, die in Risikogebieten leben oder beruflich besonders gefährdet sind, zum Beispiel für Laborpersonal oder Forstarbeiter. Risikogebiete in Deutschland gibt des derzeit in Baden-Württemberg, Bayern, Hessen, Rheinland-Pfalz, dem Saarland und Thüringen.

Da Novartis Vaccines, die Impfstoffsparte des Konzerns, die gesamte EU versorgt, sind alle Staaten von den Lieferverzögerungen betroffen. In Österreich ist Novartis in Gesprächen mit den Gesundheitsbehörden, die dem Konzern zufolge schon Gespräche mit dem Konkurrenten Baxter aufgenommen haben. Durch Produktionssteigerungen und einen geringeren Exportanteil soll die Versorgung sichergestellt werden.

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