Forxiga: Nicht mehr bei Diabetes Typ 1 APOTHEKE ADHOC, 29.10.2021 16:47 Uhr
Ursprünglich war der SGLT-2-Hemmer auch zur Behandlung von Diabetes-Typ-1-Patienten zugelassen, die einen unzureichend kontrollierten Blutzucker aufwiesen. Seit dem 25. Oktober ist Forxiga (Dapagliflozin, AstraZeneca) nun nicht mehr in dieser Indikation zugelassen.
SGLT2-Hemmer – häufig auch als „Glifozine“ bezeichnet – stellen eine wichtige Gruppe zur Behandlung des Diabetes dar. Für Forxiga wird das Indikationsgebiet nun auf den Typ-2-Diabetes eingeschränkt. Typ-1-Diabetiker:innen können aufgrund einer Indikationsrücknahme seitens des Herstellers nicht mehr mit dem oralen Antidiabetikum behandelt werden. Andere Indikationen von Dapagliflozin 5 mg und 10 mg sind von dieser Zulassungsänderung nicht betroffen.
Die ursprüngliche Indikation lautete: Zur Behandlung des Typ-1-Diabetes bei übergewichtigen Patienten (Body-Mass-Index von über 27) in Kombination mit Insulin, wenn der Blutzucker mit Insulin allein nicht ausreichend kontrolliert werden kann.
Häufige Ketoazidosen führen zur Indikationsrücknahme
Die Diabetische Ketoazidose ist eine bekannte Nebenwirkung von Dapagliflozin. Besonders bei Typ-1-Diabetikern kommt es häufig zu diesem unerwünschten Ereignis. Studien zeigen, dass mindestens 1 von 100 behandelten Patient:innen von einer Ketoazidose unter der Anwendung von Dapagliflozin berichtet.
Diabetiker:innen, die aktuell noch Forxiga einnehmen, sollen, sobald es möglich und klinisch praktikabel ist, auf ein anderes Präparat umgestellt werden. Nach Beendigung der Behandlung wird zunächst eine häufige Blutzuckermessung empfohlen. Gleichzeitig sollte die Insulindosis vorsichtig erhöht werden. Durch die schrittweise Anpassung der Insulineinheiten soll das Risiko einer Hypoglykämie minimiert werden.