Phytopharmaka

Forscher zweifeln an Echinacea

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Eine Erkältung dauert ohne Behandlung eine Woche, mit Behandlung sieben Tage - dieses Sprichwort scheint auch für die Therapie von Schnupfen, Husten und Heiserkeit mit Rotem Sonnenhut (Echinacea prupurea) gelten. US-Wissenschaftler konnten in einer Studie keinen zusätzlichen Effekt der Heilpflanze bei Erkältungen feststellen.

Für die Untersuchung wurden mehr als 700 Probanden in vier Gruppen aufgeteilt: Die Personen erhielten entweder Echinacea mit oder ohne entsprechenden Hinweis, Placebo oder keine Tabletten. Bei der durchschnittlichen Krankheitsdauer gab es laut Studie zwar leichte Unterschiede, die aber nicht statistisch signifikant waren: 6,34 beziehungsweise 6,76 Tage für die verblindete und unverblindete Echinacea-Einnahme, 6,87 Tage in der Placebo-Gruppe und 7,03 Tage bei den Personen, die keine Mittel eingenommen hatten.

Auch bei Entzündungsmarkern wie Interleukin-8 und den Neutrophilen Granulozyten habe es keine Unterschiede gegeben, so die Wissenschaftler von der Universität Wisconsin. Sie könnten daher die beliebten Erkältungspräparate nicht empfehlen.

Allerdings raten die Forscher auch nicht von der Einnahme ab. Wer in der Vergangenheit gute Erfahrungen mit den Präparaten gemacht habe, können sie auch in Zukunft verwenden, so die Wissenschaftler. Denn Hinweise auf Nebenwirkungen wie Kopfschmerzen, Magenprobleme oder Durchfall habe es in der Untersuchung nicht gegeben. Die Studie wurde im Fachmagazin „Annals of Internal Medicine“ publiziert.

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