Stammzellforschung

Forscher züchten Prostata

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Aus einer einzigen Stammzelle haben US-Forscher bei Mäusen eine komplette und funktionsfähige Prostata nachwachsen lassen. Sie zeigten zudem, dass diese Stammzellen in geringer Zahl auch beim Menschen in der Prostata vorkommen. Dies sei ein wichtiger Schritt hin zu dem Ziel, einst krankes Gewebe nach- oder neuwachsen zu lassen, schreiben die Wissenschaftler im Fachmagazin „Nature“.

Aus der Beobachtung, dass die Prostata als Reaktion auf hormonelle Schwankungen schrumpfen und wieder nachwachsen kann, haben Forscher bereits vor mehr als zwei Jahrzehnten geschlossen, dass das Organ eigene Stammzellen besitzen muss. Sie werden PSCs genannt (prostate stem cells). Allerdings war es bisher schwierig, aus der Gesamtzahl aller Prostatazellen die Stammzellen herauszufischen.

Dr. Wei-Qiang Gao und seine Mitarbeiter am kalifornischen Unternehmen Genentech gelang dies nun, indem sie ein Molekül identifizierten, das ausschließlich auf einer kleinen Gruppe von Prostata-Stammzellen vorkommt. Es heißt CD117. Sie suchten dann unter allen Zellen nach denen, die CD117 auf ihrer Oberfläche trugen und isolierten die Stammzellen.

Um ihre Teilungs- und Entwicklungsfähigkeit zu testen, implantierten sie einzelne Stammzellen in lebende Mäuse. Nach einigen Wochen hatte sich aus der einzelnen Zelle eine komplette Prostata gebildet, berichten die Forscher. Ob sich auch aus menschlichen CD117-Stammzellen eine Prostata nachzüchten lässt, müsse allerdings noch geprüft werden. Die genaue Charakterisierung von Prostata-Stammzellen könne helfen, künftig auch krebsauslösende Zellen aufzuspüren.

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