Blutgefäße

Forscher züchten künstliche Venen

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Passende Blutgefäße aus dem Ersatzteillager: Mit einem neuen Verfahren könnten möglicherweise in Zukunft Blutgefäße auf Vorrat gezüchtet, lange Zeit gelagert und schließlich in Patienten implantiert werden, berichtet eine US-Forschergruppe im Fachjournal „Science Translational Medicine“.

Der Trick bei der Herstellung ist ein Grundgerüst aus einem biologisch abbaubaren Polymer Polyglykolsäure, schreiben die Autoren. Auf diesem künstlichen Gefäßschlauch ließen die Wissenschaftler glatte menschliche Muskelzellen aus einer Zellkultur wachsen. Diese Zellen sondern bei ihrem Wachstum ein Geflecht von Kollagenfasern und anderen Proteinen ab, die den Gefäßschlauch stabilisieren, während das künstliche Stützgerüst sich langsam auflöst. Schließlich lösten die Forscher die Zellen chemisch ab und behielten den reinen Kollagenschlauch übrig.

Diese drei bis sechs Millimeter dicken Schläuche bewährten sich bei Bypass-Operationen bei Pavianen und Hunden genauso gut wie eigene transplantierte Venenstücke. Da die Muskelzellen entfernt worden waren, lösten die „Ersatzvenen“ zudem keinerlei Abwehrreaktion aus. Bei den Kontrollen nach bis zu sechs Monaten waren keine Schäden an den neuen Gefäßen zu erkennen. In einer Salzlösung konnten sie zudem über ein Jahr gelagert werden, ohne Veränderungen zu zeigen.

Beides eröffne neue Möglichkeiten für den Einsatz beim Menschen, glauben die Forscher. Bisher konnten wegen der Abwehrreaktionen nur völlig künstliche oder eigene Venen übertragen werden. Die Zucht eigener, kompatibler Körperzellen auf einem künstlichen Grundgerüst dauert Monate - eine Zeit, die den Patienten meist nicht bliebe. Die neuen Kollagen-Gefäße seien dagegen ein Universal-Ersatzteillager.

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