Infektionskrankheiten

Forscher warnt vor Megaresistenz dpa, 21.09.2009 18:13 Uhr

Göttingen - 

Die heute verfügbaren Antibiotika könnten schon in ein bis zwei Generationen nichts mehr ausrichten, weil bis dahin alle Erreger resistent geworden sind. Davor warnt Professor Dr. Martin Krönke vom Uniklinikum Köln auf einer Tagung von Mikrobiologen in Göttingen. „Das kommt wie eine Dampfwalze auf uns zu.“ Deshalb seien dringend zusätzliche Forschungsanstrengungen erforderlich, um alternative Mittel zu entwickeln.

Ursprünglich durch Viren ausgelöste Erkrankungen, wie beispielsweise die Schweinegrippe, würden erst durch Sekundärinfektionen mit Bakterien gefährlich. Die Wissenschaftler befürchten zudem, dass sich in den kommenden Jahren immer neue Erreger in immer kürzeren Abständen weltweit ausbreiten könnten. Grund dafür sei, dass immer häufiger ursprünglich nur bei Tieren beheimatete Krankheitserreger durch Mutation die Arten-Barriere zum Menschen überwänden. Durch die Globalisierung könnten sich die Erreger dann besonders schnell ausbreiten.