Menschliches Genom

Forscher entdecken Stotter-Gene dpa, 11.02.2010 09:34 Uhr

New York - 

Stottern kann vererbt werden. US-Forscher haben drei Gene entdeckt, die eine Rolle bei dem Sprachfehler spielen. Die Studie benennt nach Angaben der Wissenschaftler nun zum ersten Mal genaue Genmutationen als eine Ursache des Stotterns. Die Studie ist im Fachmagazin „New England Journal of Medicine“ veröffentlicht.

Bei Kindern komme Stottern häufig vor, in der Regel könne dieser Sprachfehler beseitigt werden, so die Wissenschaftler. Bei vielen bleibe der Defekt jedoch das ganze Leben. Weltweit würden 1 Prozent der Erwachsenen stottern. Das bedeute oftmals eine erhebliche Einschränkung der Kommunikation und der ganzen Lebensqualität.

Die Wissenschaftler hatten Freiwillige in England, Pakistan und den USA untersucht und dabei drei auffällige Gene bemerkt. Mutationen bei zweien waren alte Bekannte und werden für andere Störungen im Stoffwechsel und der Zellregeneration verantwortlich gemacht. Der Zusammenhang mit dem dritten Gen sei zum ersten Mal beim Menschen festgestellt worden.

Ererbte Defekte wurden nach Angaben der Wissenschaftler schon lange als Ursache des Stotterns vermutet. Deshalb untersuchte die Gruppe in Pakistan 123 Stotterer, von denen einige miteinander verwandt waren, und zusätzlich 96 Menschen ohne Sprachfehler. So ähnlich wiederholten es die Wissenschaftler mit Engländern und Amerikanern. Nun wollen die Forscher herausfinden, wie die Gendefekte auf die Gehirnstrukturen wirken, die wichtig für das flüssige Sprechen sind.