Genomanalyse

Forscher entdecken Asthma-Gene dpa/APOTHEKE ADHOC, 23.09.2010 15:12 Uhr

London - 

Britische Wissenschaftler vom Imperial College London haben mehrere genetische Variationen entdeckt, die mit Asthma in Verbindung stehen und neue Heilungsmöglichkeiten eröffnen könnten. Bei der großangelegten, internationalen Studie stellte sich unter anderem heraus, dass Asthma bei Kindern und die Form, die Betroffene erst als Erwachsene bekommen, möglicherweise zwei verschiedene Krankheiten sind.

Während einige Allele mit einem erhöhten Erkrankungrisiko in allen Altersstufen in Verbindung gebracht werden konnten, zeigte sich Asthma ansonsten genetisch heterogen. Zwei von den Wissenschaftlern entdeckte Genvarianten konnten bei jedem dritten Kind mit Asthma nachgewiesen werden. Diese Gene schienen jedoch keinen Einfluss zu haben, wenn die Erkrankung erstmals im Erwachsenenalter auftritt.

Die Ursachen von Asthma sind noch nicht abschließend geklärt. Die Gene beeinflussten die Krankheit zwar, so die Forscher. Ein Gentest können aber das Asthmarisiko nicht voraussagen. Neben den Erbanlagen werden auch Umweltfaktoren für die Atemnot verantwortlich gemacht.

Für die Studie, deren Ergebnisse im Fachmagazin „New England Journal of Medicine“ publiziert sind, wurden die Gene von 10.000 Kindern und Erwachsenen mit Asthma sowie 16.000 gesunden Menschen untersucht. In der Asthmagruppe wurde unterschieden, ob die Symptome bereits im Kindes- oder erst im Erwachsenenalter aufgetreten oder beruflich bedingt sind. Auch die Schwere der Erkrankung wurde berücksichtigt.

Das Wichtigste an der Studie sei, das Wissenschaftler nun stärker auf die genetischen Vorgaben gerichtet forschen und Therapien entwickeln könnten, heißt es bei den Forschern.