Implantate

Forscher bauen Bio-Bandscheibe

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Kaputte Bandscheiben wollen US-Forscher in Zukunft mit biologischen Implantaten ersetzen. Erste Tests mit Bio-Bandscheiben, die aus Zellen von Schafen aufgebaut worden waren, seien in Versuchen mit Ratten erfolgreich verlaufen. Die Implantate ermöglichten den Tieren volle Beweglichkeit und hatten sich nach sechs Monaten fast wie natürliche Bandscheiben in die Wirbelsäule integriert, schreiben die Experten in den „Proceedings“ der US-Akademie der Wissenschaften.

Die Forscher von der Cornell University in Ithaca testeten rein biologische Bandscheiben-Implantate. Dazu erstellten sie zunächst auf Grundlage von CT-Bildern eine Art Gussmodell der zu ersetzenden Bandscheibe. Dieses Modell nutzten sie dann, um mit Hilfe von Zellen aus der Bandscheibe von Schafen ein Implantat aufzubauen. Bandscheiben bestehen aus einem inneren, wasserreichen Gallertkern und einem äußeren Faserring. Diesen Aufbau bildeten die Wissenschaftler mit Hilfe der unterschiedlichen Zelltypen nach.

Probleme mit den Bandscheiben sind die Hauptursache für Schmerzen im Rücken- und Nackenbereich und verursachen enorme Kosten. In den meisten Fällen würden die Beschwerden konservativ mit Physiotherapie und Medikamenten behandelt, schreiben die Forscher. Auch Operationen seien möglich, bei denen kaputte Bandscheiben unter anderem durch mechanische Implantate ersetzt werden können. Der medizinische Nutzen solcher Implantate sei unter Fachleuten allerdings umstritten. Unabhängig davon versagten auch viele Implantate ihren Dienst, weil sie sich lockerten, verrutschten oder einfach im Laufe der Zeit abnutzten.

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