Fieberkrämpfe sind keine Seltenheit: Sie treten bei etwa 2 bis 5 Prozent der Kinder in westlichen Ländern, im Alter unter sechs Monaten bis fünf Jahren auf. Forschende haben im Rahmen einer Studie nun einen Zusammenhang zwischen einer Grippeinfektion in der Schwangerschaft und einem erhöhten Risiko für Fieberkrämpfe im Kindesalter gefunden.
Ist das Risiko für einen Fieberkrampf im Kindesalter signifikant erhöht, wenn Mütter sich in der Schwangerschaft mit Influenza infizieren? Taiwanesische Forscherinnen und Forscher haben diesen möglichen Zusammenhang näher untersucht. Dr. Yi-Feng Lee vom Children’s Medical Center am Taichung Veterans General Hospital startete hierzu eine umfangreiche Analyse der staatlichen Gesundheitsdatenbank Taiwans.
Untersucht wurden Daten von insgesamt 1.316.107 erstgebärenden Frauen. Keine der Teilnehmerinnen hatte die Diagnose Epilepsie. Die Probandinnenwurden in zwei Gruppen unterteilt:
Primärer Endpunkt der Studie war der Zusammenhang zwischen einer Grippeinfektion während der Schwangerschaft und dem Risiko für Anfälle jeglicher Art bei den Kindern.
Das Fazit: Das Risiko für Fieberkrämpfe war bei Nachkommen, deren Mütter eine Grippeinfektion in der Schwangerschaft hatten um 2,7 Prozent im Vergleich zur Kontrollgruppe (2,4 Prozent) signifikant erhöht. Dabei nahm der genaue Zeitpunkt der Influenzainfektion keinen besonderen Einfluss auf das Risiko. Aber: Die Schwere einer Influenza, der Impfstatus oder die Anwendung von antiviralen Grippearzneimitteln wurde in der Studie nicht berücksichtigt, daher schränken die Autor:innen die Aussagekraft der Studie ein.
„Die Ergebnisse der Studie legen nahe, dass eine mütterliche Infektion mit Influenza während der Schwangerschaft mit einem höheren Risiko für Anfälle im Kindesalter, insbesondere für Fieberkrämpfe, nicht aber für Epilepsie behaftet ist“, so die Autor:innen. Es sollen weiterführende Studien zu Mechanismen der neurologischen Entwicklung im Kindesalter folgen.
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