Zur Behandlung der allergischen Rhinitis könnten bald neue OTC-Medikamente zur Verfügung stehen. Anfang Juli berät der Sachverständigenausschuss für Verschreibungspflicht, ob Präparate mit Fluticason zur intranasalen Anwendung in die Selbstmedikation entlassen werden. Mit Beclometason gibt es bereits seit Jahren ein Glucocorticoid als Nasenspray in der Sichtwahl.
Ausgenommen von der Verschreibungspflicht werden sollen Produkte zur Behandlung von Erwachsenen mit bis zu 3 Milligramm Fluticasonpropionat. Die aktuellen Packungsgrößen enthalten die doppelte Menge, denn mit 50 µg Wirkstoff pro Sprühstoß sollen 120 Anwendungen plus Reserve möglich sein.
Neben Flutide nasal von GlaxoSmithKline (GSK) gibt es Flutica von Teva auf dem Markt. Außerdem ist unter dem Namen Dymista von Meda eine Kombination mit Azelastin erhältlich.
Bislang spielt Fluticason im Bereich der glucocorticoidhaltigen Rhinologika eine untergeordnete Rolle: Laut Arzneiverordnungsreport 2013 liegt Mometason mit knapp 43 Millionen Tagestherapiedosen (DDD) weit vor Budesonid (26 Millionen DDD). Fluticason liegt mit 12 Millionen DDD knapp vor Beclometason mit 10 Millionen DDD.
Allerdings entfällt mit 7,7 Millionen DDD beziehungsweise 260.000 Verordnungen der größte Teil auf das Furoatsalz, das von GSK unter der Marke Avamys vertrieben wird. Beim Propionat liegt Teva mit 3,3 Millionen DDD beziehungsweise 109.000 Verordnungen deutlich vor Flutide nasal mit 800.000 DDD beziehungsweise 28.000 Verordnungen.
Beclometason wurde bereits 1997 aus der Verschreibungspflicht entlassen. In der Sichtwahl gibt es Otriven Allergie Aktiv (Novartis), Ratioallerg (Ratiopharm) und Rhinivict nasal (Dermapharm).
Neben Fluticason sollen auch Famciclovir, eine Filmtablette gegen Lippenherpes, und Racecadotril zur Behandlung von Durchfall bei Kindern und Jugendlichen ab fünf Jahren aus der Verschreibungspflicht entlassen werden.
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