Festbetrag für Topamax Benjamin Rohrer, 19.08.2011 14:47 Uhr
Für Arzneimittel mit dem Wirkstoff Topiramat gibt es fortan einen Festbetrag. Der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) hat alle Topiramat-haltigen Antiepileptika in eine neue Festbetragsgruppe eingeordnet. Bis 2009 hielt der Pharmakonzern Janssen-Cilag die Patentrechte an dem Antiepileptikum Topamax. Inzwischen gibt es zahlreiche Generika.
Janssen vertreibt das Originalpräparat in Form von Kapseln und Filmtabletten. 200 Filmtabletten à 200 mg Topamax kosten mehr als 1000 Euro. Das hauseigene Generikum liegt bei knapp 750 Euro. Generika sind unter anderem auch von Ratiopharm, Aliud, Stada und 1A Pharma im Markt: Die Preise bewegen sich zwischen 15 und 292 Euro.
Alle Generika und das Originalpräparat fallen künftig in eine Festbetragsgruppe der Stufe 1. Darin werden Arzneimittel mit denselben Wirkstoffen zusammengefasst. In einem weiteren Verfahren müssen die Spitzenverbände der Krankenkassen nun über die Höhe des Festbetrags entscheiden.
Ob Janssen den Preis des Originalpräparates an den neuen Festbetrag anpasst, ist derzeit noch nicht klar. Bis zu einer Einigung der Krankenkassen werde man keine Aussagen dazu machen, sagte ein Unternehmenssprecher.
Seit 1998 ist Topamax in Deutschland zugelassen. Weil Janssen im Jahr 2009 nicht nur in Deutschland, sondern auch in anderen europäischen Ländern und in den USA das Patent verlor, verzeichnete der Konzern einen Umsatzeinbruch: Allein zwischen 2009 und 2010 fiel der weltweite Umsatz mit Topamax um mehr als die Hälfte auf 538 Millionen US-Dollar.