Immunsuppressiva

Festbetrag für Leflunomid APOTHEKE ADHOC, 02.01.2012 16:15 Uhr

Berlin - 

Für Antirheumatika mit dem Wirkstoff Leflunomid soll es künftig einen Festbetrag geben. Der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) hat ein entsprechendes Stellungnahmeverfahren eingeleitet. Sanofi vertreibt Leflunomid in Deutschland als Originalpräparat unter dem Namen „Arava“.

Alle auf dem Markt verfügbaren Präparate sollen nun in eine Festbetragsgruppe der Stufe 1 eingeordnet werden. In solchen Gruppen werden Arzneimittel mit denselben Wirkstoffen zusammengefasst. Auf Nachfrage wollte man bei Sanofi zunächst nicht sagen, ob der Preis von Arava auf ein eventuelles Festbetragsniveau angepasst würde.

Im vergangenen Jahr wurde Leflunomid laut Arzneiverordnungsreport 181.500 Mal verordnet; etwa 12 Prozent entfielen auf Generika. Insgesamt gaben die Kassen rund 68,4 Millionen Euro für Leflunomid aus.

Hoechst hatte Arava 1999 auf den Markt gebracht; bei der Übernahme von Aventis durch Sanofi wurde der Wert des Produkts auf 316 Millionen Euro beziffert. Die ersten Patente waren bereits im August 1993 angemeldet worden, und so vermarktet Sanofi den Wirkstoff seit dem Patentablauf im vergangenen Jahr auch selbst als Generikum unter der Marke Winthrop. Außerdem gibt es Präparate von Aliud/Stada, Ratiopharm/CT/AbZ, 1A/Hexal und Medac.

Vor rund acht Monaten hatten Stada/Aliud wegen seinem Leflunomid-Präparat einen Patentstreit mit Sanofi verloren. Stada und der Konzerntochter Aliud wurde verboten, ihre Leflunomid-Generika zu verkaufen. Die Ursache des Patentstreits wurde von beiden Seiten geheim gehalten; Stada ist mittlerweile in Berufung gegangen.