Hopfen enthält Polyphenole

Feierabendbier fördert Darmflora

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Berlin -

Welche Auswirkungen hat das berühmte Feierabendbier eigentlich auf den Körper? Im Rahmen einer Studie in Portugal wurde das näher untersucht, demnach scheint es auf das Mikrobiom im Darm einen positiven Einfluss zu haben.

Forscher:innen der Nova Medical School in Lissabon haben über vier Wochen eine randomisierte, doppelblinde Studie mit 22 Teilnehmern durchgeführt, zwei schieden im Laufe des Experiments allerdings aus. Es wurden zwei gleich große Vergleichsgruppen gebildet, die Hälfte der Männer im Alter von 23 bis 58 Jahren trank vier Wochen lang täglich 330 Milliliter alkoholfreies Bier. Die Vergleichsgruppe trank 330 Milliliter alkoholisches Bier mit 5,2 Prozent.

Ein Bierpaket pro Woche

Beide Gruppen wurden dazu angehalten, während des Experiments ihre üblichen Essgewohnheiten, körperlichen Aktivitäten und Alkoholkonsum beizubehalten. Die Teilnehmer bekamen wöchentlich ein Paket mit sieben Flaschen Bier ausgehändigt, täglich sollte eine Flasche zum Abendessen getrunken werden.

Nach einer Woche wurde den Teilnehmern Blut abgenommen, der Körperbau untersucht und Stuhlproben abgegeben. Nach vier Wochen wurden die Untersuchungen erneut durchgeführt.

Hopfen als Polyphenol-Quelle

Dabei bemerkten die Forscher:innen, dass sich weder das Körpergewicht noch der Körperfettanteil der Probanden erhöht hatte. Auch die Biomarker im Blut wie Glucose, HbA1C, Insulin, HOMA-Index, LDL/HDL, Triglyceride, C-reaktives Protein und Homocystein waren unverändert geblieben.

Allerdings hatte sich die Vielfältigkeit der Darmflora bei allen Teilnehmern erhöht. Die Forscher:innen vermuten den Hopfen im Bier als Ursache dafür: Dieser enthalte viele Polyphenole wie Flavonoide und Phenolsäuren. Er ist zum Beispiel die reichste Quelle von Xanthohumol, welches im Brauprozess zu Isoxanthohumol umgewandelt wird. Diese können das Bakterienwachstum und die Vielfalt der Bakterien im Darm fördern, zusätzlich würden durch Hefe auch lebende Mikroorganismen zugeführt. Auch dies könne die Darmmikrobiota positiv beeinflussen.

Lieber ungefiltertes Bier

Das trifft sowohl auf alkoholisches als auch nichtalkoholisches Bier zu, wie die Studie ergab. Außerdem wurde in den Stuhlproben beider Gruppen eine erhöhte Aktivität der fäkalen alkalischen Phosphatase (ALP) festgestellt, einem Biomarker für die intestinale Barrierefunktion.

Alkohol habe eigentlich einen schädlichen Einfluss auf das Mikrobiom, so die Forscher:innen, die vielen Polyphenole im Bier scheinen dies aber auszugleichen. In der Studie wurde allerdings nur der Konsum von einer Flasche Bier am Tag untersucht, betonen sie. Auch enthalte Bier, das im Herstellungsprozess gefiltert wird, in der Regel weniger Polyphenole und Hefe. Einen größeren Effekt auf die Darmflora haben daher vermutlich ungefilterte Biere, so die Forschenden.

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