Apotheken, die Projekte zur Fehlerprävention entwickelt oder die Patientensicherheit systematisch untersucht haben, können sich für den Deutschen Preis für Patientensicherheit bewerben. Dem Gewinner winken 10.000 Euro. Die Bewerbungsphase endet am 4. November. Die Preisverleihung findet im Mai 2019 in Berlin statt.
Das Aktionsbündnis für Patientensicherheit vergibt seit dem Frühjahr 2014 zusammen mit mehreren Kooperationspartnern jährlich den Preis für Patientensicherheit. Teilnehmen können Krankenhausapotheken und öffentliche Apotheken, aber auch Arztpraxen, Kliniken, ambulante und stationäre Pflegeeinrichtungen sowie Krankenkassen. Der Preis wird für innovative Konzepte für die Förderung/Umsetzung von Patientensicherheit in der Praxis, Lehre und Bildung ausgelobt, sowie für wissenschaftliche Studien zu Themen der Patientensicherheit, die einen direkten Einfluss auf die Patientenversorgung haben.
Insgesamt beträgt die Höhe des Preisgeldes 19.500 Euro, das zweckgebunden vergeben wird. Apotheken, die mit ihrem Projekt den ersten Platz belegen, bekommen 10.000 Euro. Gewinner des zweiten und dritten Platzes erhalten 6000 beziehungsweise 3500 Euro. Apotheken, die sich bewerben wollen, müssen ihre Projektbeschreibung fristgerecht mit den geforderten weiteren Unterlagen einreichen. Diese kann in deutscher oder englischer Sprache verfasst werden.
Begutachtet werden die Projekte von einer unabhängigen Expertenjury aus den Bereichen Pflege, Ärzteschaft, Apotheke, Selbsthilfe und Kostenträger sowie jeweils einem Vertreter der Kooperationspartner. Bei der Bewertung berücksichtigen sie Faktoren wie Praxisrelevanz, Fortschritt für die Versorgung, Interprofessionalität, Originalität sowie potenzieller Einfluss auf die Förderung der Patientensicherheit.
Den ersten Platz im vergangenen Jahr belegte das Kompetenzzentrum für Mikrobiologie und Hygiene der St. Franziskus-Stiftung Münster mit dem Projekt „Interdisziplinär und nah am Patienten für mehr Patientensicherheit”. Die Apotheke des Klinikums der Universität München konnte die Jury mit dem Projekt „MARIAM – Mehr AMTS durch Identifizierung von Risikofaktoren bei der Arzneimittelanamnese” für den zweiten Platz überzeugen. Den dritten Platz belegte die Deutsche Atemwegsliga mit „Verbesserung von Wirksamkeit und Sicherheit inhalativer Medikamente durch ubiquitär verfügbare Filme”.
Bei den Einreichungen der vergangenen Jahre wurden mehrfach Projekte, die sich um die Arzneimitteltherapiesicherheit (AMTS) konzentrierten mit einem Preis ausgezeichnet. AMTS ist die Gesamtheit der Maßnahmen zur Gewährleistung eines optimalen Medikationsprozesses mit dem Ziel, Medikationsfehler und damit vermeidbare Risiken für den Patienten bei der Arzneimitteltherapie zu verringern. Jährlich kommt es in Deutschland zu mehreren hunderttausend Krankenhauseinweisungen wegen vermeidbarer Medikationsfehler, die wiederum Zusatzkosten für das Gesundheitssystem bedeuten. Apotheker kennen Medikamente, Dosierung sowie Neben- und Wechselwirkungen und können einen Beitrag leisten, dem entgegen zu wirken.
Einer Sprecherin des Aktionsbündnis Patientensicherheit zufolge bewerben sich immer auch Apotheken, aber überwiegend Klinikapotheken mit beispielsweise Projekten wie „Erhöhung der Sicherheit bei der Medikamentengabe über die Magensonde”, „sektorenübergreifender, webbasierter Medikationsplan” oder „Verhinderung von Inkompatibilitäten”.
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